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13.06.2013
USA: Künftig Betriebsrat im VW-Werk in Tennessee?

Durchbruch für Automobilarbeiter-gewerkschaft UAW im gewerkschaftsfreien Süden?

Volkswagen will im VW-Werk in Chattanooga im US.Bundesstaat Tennessee einen Betriebsrat nach deutschem Vorbild installieren. Das hat der VW-Personalchef Horst Neumann angekündigt. Im zweiten Halbjahr könnten darüber Gespräche mit der US-Automobilarbeitergewerksckaft UAW beginnen.

Der VW-Betriebsrat in Deutschland arbeitet seit längerem an einem Modell für eine Arbeitnehmervertretung in dem US-Werk in den Südstaaten. Das neue Werk, das seit in paar Jahren das erfolgreiche Passat-Modell für den US-Markt produziert, ist bislang ohne Arbeitnehmervertretung und gewerkschaftsfrei.

Das duale System aus Betriebsrat und Gewerkschaft ist in den USA unbekannt. Nach dem Vorschlag des VW-Personalchefs würde die US-Gewerkschaft in einem Abkommen bestimmte Rechte an den Betriebsrat abtreten, z.B. die Mitbestimmung bei Personalentscheidungen. Die Gewerkschaft würde aber die Tarifhoheit über Entgelte und Arbeitszeiten behalten.

Der Vorteil für die US-Gewerkschaft UAW: VW würde sich zu einer „positiven Neutralität“ gegenüber der Gewerkschaft verpflichten und ihr den Zugang zum Betrieb ermöglichen. Das wäre für die Gewerkschaft in den US-Südstaaten ein Durchbruch. Denn dort ist die Privatwirtschaft praktisch gewerkschaftsfrei. Auch die dorigen Werke von BMW, Daimler oder großer Zulieferer wie Schaeffler haben keinerlei Arbeitnehmervertretung.

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