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19.09.2013
IG Metall: Schaeffler-Chef Geißinger operativ sehr erfolgreich

Schaeffler verkauft weitere Conti-Aktien und baut Schulden ab. Anteil an Conti soll bei 46% bleiben

zum Download:
HB_Schaeffler_18-9.pdf

In der Mittwochausgabe (18.9.) des Handelsblatts wird Jürgen Wechsler, Bezirksleiter der IG Metall Bayern und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Schaeffler AG, zu den Spekulationen um einen möglichen Abgang des Schaeffler-Vorstandsvorsitzenden Jürgen Geißinger zitiert. Seit Tagen wird in den Medien spekuliert, dass der Ende 2014 auslaufende Vertrag von Geißinger werde auf Betreiben der Familie Schaeffler nicht verlängert werden soll.

Schaeffler-AR-Vize Jürgen Wechsler: Geißinger operativ sehr erfolgreich

Wechsler dazu: „Das ist bislang überhaupt kein Thema im Aufsichtsrat gewesen. Es wäre ein Affront, wenn das außerhalb des Aufsichtsrats gemacht würde.“ Im Übrigen habe Schaeffler kein Managementproblem, und Geißinger sei operativ „sehr erfolgreich“.

Außerdem forderte Wechsler erneut eine Lösung für die weitere Entschuldung, „zu der auch Aktienverkäufe, Eigenkapital und Investoren gehören können … Wir wehren uns gegen einen Sparkurs zulasten der Beschäftigten und der Investitionen.“

Verkauf Conti-Aktien und weitere Entschuldung in Trippelschritten 

Dank des hohen Börsenkurses der Continental AG (über 120 € je Aktie) hat die Familie Schaeffler am Montagabend mit einem Verkauf von knapp 4 Prozent ihrer Conti-Aktien richtig Kasse gemacht. Der Verkauf von 7,8 Mio. Aktien brachte ca. 950 Mio. €. Die Schulden der Schaeffler AG liegen jetzt bei 5,8 Mrd. €, die Verbindlichkeiten der Familienholding bei 3,2 Mrd. €.

Zum Vergleich: Vor etwa zwei Jahren war Schaeffler (AG und Familienholding) mit 12 Mrd. € verschuldet und hielt damals noch 60% der Conti-Aktien. Bei einem Conti-Aktienkurs von damals 48 € waren die Schaeffler-Schulden mehr als doppelt so hoch wie der Wert der Conti-Beteiligung. Heute ist die Conti-Beteiligung von noch 46% mehr als 11 Mrd. € wert, deutlich mehr als der Schuldenberg.  

Gleichzeitig kontrolliert die Familie aber direkt über ihre Familienholding und indirekt über die ihr zu 100 Prozent gehörende Schaeffler AG weiterhin den Conti-Konzern. Dafür reichen 46 Prozent des Aktienkapitals.  

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