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01.09.2017
Schweinfurt: Leistungsverdichtung und Wochenendarbeit als Auftrag

In einem aktuellen Infoblatt hat der Betriebsrat die wesentlichen Ergebnisse der IG Metall-Beschäftigtenbefragung zusammengefasst. Er wird sie in seine eigene Arbeit einfließen lassen.

Das Betriebsrats-Infoblatt vom 21. August fasst die wichtigsten Ergebnisse der IG Metall-Beschäftigtenbefragung zusammen. Bei Schaeffler in Schweinfurt liegen die Schwerpunkte der Kritik auf Wochenendarbeit und Leistungsverdichtung. Viele Kolleginnen und Kollegen beschrieben diesen Leistungsdruck, erhoffen sich Gegenmaßnahmen. Gerade ältere Beschäftigte und Schichtarbeiter/innen wollen bei der Arbeitszeit eine stärkere Entlastung.

Was steckt dahinter? Weltweit hat die Metallindustrie das Produktionskonzept verändert. Arbeit im Kundentakt: Niedrige Bestände an Halbfertigware und Fertigware - anfällige Logistikketten - enge Zuliefertakte zum Kunden. Dieser Druck wird systematisch an die Beschäftigten weiter gegeben. Früher zählte die Laufzeit der Maschine und die Stückzahl pro Zeiteinheit, idealerweise 7 Tage die Woche.

Das heutige Konzept sieht vor, 15 Schichten von Montag bis Freitag und maximale Flexibilität zu gewährleisten. Dies bedeutet das eine Mal ein Absagen von Schichten und ein anderes Mal das "Durcharbeiten" bis zu 21 Schichten. Doch Flexibilität ist keine Einbahnstraße: Die meisten Beschäftigten wollen mehr selbstbestimmte Flexibilität!

Dabei bewegt sich der Betriebsrat in einem Spannungsfeld:
Woche für Woche verhandeln die Betriebsräte - unter Kostendruck des Produkts, Befürchtungen von osteuropäischer Konkurrenz und im Bemühen, keinen Kunden zu verlieren - den Spielraum der Flexibilität.
▲ Mit Nachdruck achten die Betriebsräte auf die Einhaltung der Regelungen der Zeitkonten sowie der Höchstarbeitszeit.

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