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12.10.2017
Bühl: Tarifvertrag für alle

Medien kommentieren die Tarifeinigung – Schaeffler geht laut Handelsblatt "auf Kuschelkurs mit den Gewerkschaften"

Zahlreiche Medien berichten über die erzielte Tarifeinigung bei der Schaeffler-Tochtergesellschaft LuK in Bühl. Der Tenor ist einhellig positiv. Die in Düsseldorf erscheinende Wirtschafts-Tageszeitung "Handelsblatt" zum Beispiel sieht die überraschende Einigung zwischen Vorstand und IG Metall als Zeichen für eine deutliche Annäherung Schaefflers an die Gewerkschaften.

Während der langjährige frühere Vorstandsvorsitzende Jürgen Geißinger als "Gewerkschaftsfresser" gegolten habe, setze sein Nachfolger Klaus Rosenfeld auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Dies sei auch erforderlich zur derzeitigen Transformation des Unternehmens. Mit der Elektromobilität, Digitalisierung und Industrie 4.0 stehe das Unternehmen enorm unter Druck.

Mehr als die Hälfte des momentanen Schaeffler-Umsatzes komme vom Verbrennungsmotor – einem Antriebskonzept, das angesichts der politischen Debatten um den Klimawandel derzeit gesamtgesellschaftlich auf dem Prüfstand stehe. Bei neuen Geschäftsfeldern wie der Elektromobilität oder Industrie 4.0 tue sich das Familienunternehmen hingegen noch schwer.

In diesem Wandel sei die Mitbestimmung der Arbeitnehmer von zentraler Bedeutung auch aus Sicht von Matthias Zink, Automotive-Vorstand bei Schaeffler. Er wird im Handelsblatt zitiert mit den Worten: "Nur so können auch künftig faire Kompromisse sowie gute Lösungen gemeinsam gefunden werden, die Arbeitgebern und Beschäftigten gleichermaßen nutzen."

Nach Auffassung in Industriekreisen, meldet das "Handelsblatt", hatte Schaeffler in der Vergangenheit gewisse Nachteile, weil andere große Firmen in der Region Bühl nach Tarif bezahlten: "Wir müssen uns gerade an unseren großen Standorten dem Wettbewerb um die besten Kräfte stellen", zitiert das Handelsblatt den Schaeffler-Vorstandsvorsitzenden, Klaus Rosenfeld.

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