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29.11.2017
IG Metall: Auslandsinvestitionen selten aus Kostengründen

Gefahr von Arbeitsplatzverlagerungen ist kein schlüssiges Argument gegen Tarifforderung von 6,0 Prozent in Metall- und Elektroindustrie

Die Unternehmer argumentieren in der aktuellen Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie, dass die Entgeltforderung der IG Metall von 6,0 Prozent nicht tragbar sei. Die Umsetzung der Entgeltforderung würde zu einer Abwanderung der Industrie ins Ausland führen. Fakt ist jedoch: Investiert die deutsche Industrie im Ausland, tut sie das überwiegend, um Märkte zu erschließen sowie für Vertrieb und Kundendienst. Kostenargumente sind weniger wichtig.

Tatsächlich nimmt das Engagement der deutschen Industrie im Ausland in den letzten Jahren zu. Sowohl die Zahl der Unternehmen, die im Ausland investieren, als auch das Investitionsvolumen sind gestiegen. Diese Investitionen gingen jedoch nicht auf Kosten der Investitionen im Inland, die parallel ebenfalls nach oben gegangen sind. Für die Auslandsinvestitionen ist Kostenersparnis nämlich immer seltener der Grund.

Im Jahr 2007 wurden 30 Prozent der Investitionen im Ausland aus Kostengründen getätigt. 2017 sind dies nur noch 24 Prozent. Der mit Abstand wichtigste Grund für Auslandsinvestitionen ist in diesem Jahr mit 45 Prozent das Thema Vertrieb und Kundendienst. An zweiter Stelle folgen die Auslandsinvestitionen zur Markterschließung mit 31 Prozent. Diese Investitionen gehen dabei nicht zu Lasten der Arbeitsplätze im Inland, sondern schaffen rund 20.000 Arbeitsplätze in Deutschland.

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