Startseite
08.02.2018
IG Metall Bayern: Pilotabschluss wird übernommen

Für die Metall- und Elektroindustrie in Bayern wird das Verhandlungsergebnis aus Baden-Württemberg übernommen – Mehr Geld und mehr Arbeitszeitsouveränität für Beschäftigte

Jürgen Wechsler, Bezirksleiter der IG Metall Bayern

Die wesentlichen Ergebnisse des Tarifabschlusses

Die IG Metall Bayern und der Arbeitgeberverband vbm haben sich heute in München auf eine Übernahme des Pilotabschlusses für die Metall- und Elektroindustrie geeinigt. Damit erhalten die Beschäftigten in Bayern ab 1. April 4,3% mehr Geld und für Januar bis März eine Einmalzahlung von 100 Euro. 2019 bekommt jeder Beschäftigte ein tarifliches Zusatzgeld in Höhe von 27,5% eines Monatsgehalts und eine Sonderzahlung von 400 Euro.

Eltern, Pflegende und Schichtarbeiter haben die Wahloption, statt dieses tariflichen Zusatzgeldes acht zusätzliche freie Tage zu bekommen. Zwei dieser Tage finanziert der Arbeitgeber. Darüber hinaus können die Beschäftigten in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie künftig ihre Arbeitszeit befristet – für einen Zeitraum von 6 bis 24 Monaten – von 35 auf 28 Stunden/Woche reduzieren. Außerdem bekommen Auszubildende künftig zwei zusätzliche bezahlte freie Tage vor Abschlussprüfungen.

Jürgen Wechsler, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, sagt: „Dieser wegweisende Tarifabschluss gilt nun auch für Bayern. Das sehr gute Ergebnis haben sich die Beschäftigten durch ihre überwältigende Beteiligung an den Warnstreiks und ganztägigen Warnstreiks selbst erkämpft. Ohne diesen Druck hätten die Arbeitgeber nicht eingelenkt. Die Beschäftigten können künftig über ihre Arbeitszeiten und ihre Flexibilität selbst mitbestimmen.

Wechsler führt weiter aus: „Das ist der Einstieg in eine moderne Arbeitszeitgestaltung, die wir in den kommenden Jahren tarifpolitisch weiterentwickeln können. Dieses Beispiel wird auch in anderen Branchen Schule machen, denn wir schaffen damit Verbesserungen für wichtige gesellschaftliche Fragen wie die Vereinbarung von Familie und Arbeit, die Gleichstellung von Frauen und den Gesundheitsschutz von Schichtarbeitern.“

Der Tarifvertrag erhält auch eine Maßregelungsklausel. Demnach verpflichtet sich der vbm, dass Beteiligte an den Warnstreiks keine Nachteile erleiden. Der vbm verpflichtet sich ebenfalls, seine Klage gegen die IG Metall wegen der Rechtmäßigkeit der Forderung und der Verhältnismäßigkeit der Warnstreiks zurückzuziehen.
 
In der bayerischen Metall- und Elektroindustrie arbeiten rund 835.000 Beschäftigte. Davon sind rund 475.000 in tarifgebundenen Betrieben mit vbm-Mitgliedschaft beschäftigt.

Kontakt:

Timo Günther
Pressesprecher
IG Metall Bezirk Bayern
Luisenstraße 4
80335 München
Tel:    +49 (89) 53 29 49 - 43
Mobil:  +49 (151) 162 393 66
Mail:   timo.guenther(at)igmetall(dot)de
Home:   http://www.igmetall-bayern.de
Facebook: http://www.facebook.com/IGMetallBayern
Twitter: http://twitter.com/IGMetall_Bayern

Druckansicht