Auch die Beschäftigten in der Fertigung müssen einen Zugang zum sozialen Firmennetzwerk „S-Connect“ erhalten

Die Gesamt- und Konzern-Schwerbehindertenvertretung schließt sich der Kampagne des Gesamt- und Konzernbetriebsrats zu S-Connect an. Ergänzend hinzu kommt noch die Forderung, dass unser soziales Firmennetzwerk im Sinne der Inklusion benutzerfreundlich und barrierefrei gestaltet wird.

Das alte Intranet wurde zum 31.03.2018 abgeschaltet. Das neue System „S-Connect“ ist nun das „neue Intranet“ für Schaeffler – nur leider nicht für alle! Wir als Schwerbehindertenvertretungen erwarten, dass auch die Kolleginnen und Kollegen in der Produktion die Zugangsmöglichkeit für das Intranet „S-Connect“ bekommen. Zudem fordern wir die barrierefreie Gestaltung von S-Connect.

Dies scheint jedoch schwierig bis unmöglich zu sein, zumindest aus Sicht des Arbeitgebers. Und was die Produktion angeht, sind Aussagen wie „Setz dich halt solange an den PC des Teamleiters“ kein Lösungsansatz. Dabei wären technische Möglichkeiten denkbar, damit alle einen Zugang in das barrierefreie  „S-Connect“ bekommen könnten. Bisher scheut man aber die Kosten dafür, wie den Arbeitnehmervertretern gesagt wurde. Es muss doch auch der Anspruch eines zukunftsorientierten Unternehmens sein, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Zugang zur firmeneigenen Informationsplattform zu gewährleisten!

Was ist möglich? Zum einen gäbe es „Kiosk-Lösungen“, bei denen Beschäftigte in der Fertigung sich anmelden, um dort z. B. Stellenanzeigen durchzusehen. Eine weitere Alternative wäre die Installation eines „Extranet“, bei dem die Möglichkeit besteht, sich mit privater Hardware entsprechend einzuloggen. Auf diesem Wege könnte auch private behinderungsbedingte Software genutzt werden. Was die Barrierefreiheit angeht, gilt für uns: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg!

Weshalb hat man sich nicht rechtzeitig schlau gemacht, wie man Kolleginnen und Kollegen mit Behinderung sowie Beschäftigte in der Produktion ordentlich an S-Connect anbindet? Gerade die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Fertigung leisten die Wertschöpfung vor Ort, mit der alles finanziert wird. Sie arbeiten Sonderschichten und leisten Mehrarbeit an den Wochenenden. Allen Arbeitnehmern sollte Wertschätzung entgegen gebracht werden, ohne eine Zweiklassengesellschaft zu schaffen. Schaeffler will in die digitale Zukunft – aber aus Kostengründen ohne die Hälfte der Belegschaft?

Fair wäre, wenn die Firma einen guten Zugang für alle bereitstellt, damit sich zukünftig alle über das System „S-Connect“ informieren können. Wir fordern den Zugang zu „S-Connect“ für alle, und das so schnell wie möglich! Um den Druck zu erhöhen, hat der Gesamt- und Konzernbetriebsrat eine Kampagne gestartet. Das Thema wird bei allen derzeit stattfindenden Betriebsversammlungen in Deutschland platziert. Die Gesamt- und Konzern-Schwerbehindertenvertretung schließt sich dieser Kampagne an und unterstützt diese.