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20.05.2019
Wuppertal: Positive Signale für den Standort?!

Betriebsrat und Belegschaft von Schaeffler fordern Zukunftsperspektive für Werk und Arbeitsplätze ein

Jürgen Wechsler (IG Metall), stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, spricht zur Belegschaft

Betriebsratsvorsitzender Özgür Sönmezcicek bei seiner Rede, links der stellvertretende Betriebsratsvorsitzender und Schwerbehindertenvertreter Uwe Ruberg

Belegschaft, Betriebsrat und IG Metall fordern eine klare Zukunftsperspektive für Wuppertal

!Am Freitag, dem 17.05.2019 fand in Wuppertal die Betriebsversammlung statt. Auf Grund der vielen Gerüchte, die sich um das Werk Wuppertal drehen, war die Beteiligung dementsprechend gut. Knapp 600 Kolleginnen und Kollegen fanden sich in den ehemaligen Hallen der Großlagerfertigung ein, um dem Geschehen zu folgen.

Alle Anwesenden waren darauf gespannt, welche Antworten die Arbeitgeberseite zur Zukunft des Standortes geben würde. Unterstützung bei den schwierigen Themen kam von der ersten Bevollmächtigten der IG Metall Wuppertal, Clarissa Bader, vom Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzenden Norbert Lenhard sowie vom stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Jürgen Wechsler (IG Metall).

Betriebsratsvorsitzender Özgür Sönmezcicek legte in seinem Bericht dar, von welchen Maßnahmen und Rationalisierungsprogrammen der Standort Wuppertal in den letzten Jahren betroffen war, und immer noch ist. Zum Schluss seiner Rede ging er gezielt auf die Entwicklung des Standortes Brasov ein. Denn durch falsche Priorisierungen der Kennzahlen durch das Management in der Vergangenheit, wurden margenträchtige Produkte aus Wuppertal ohne Kompensationen nach Brasov verlagert. Dies betraf zum Beispiel die komplette Großlagerfertigung.

Auch dadurch steht der Standort Brasov in der Footprint-Analyse auf solch einer komfortablen Position. In vorangegangenen Gesprächen bestätigte das Management, dass bei den Verlagerungen aus Wuppertal „handwerkliche Fehler“ begangen wurden. Diese Maßnahmen des Managements führen dazu, dass die Beschäftigten das Gefühl haben: Der Standort Wuppertal wird langsam „ausgeblutet“.

Trotz der schwierigen Jahre, die die Belegschaft am Standort zu bewältigen hatte, ist es gelungen, die Profitabilität deutlich zu steigern. Aus diesen Gründen wurde der Vorstand aufgefordert, seine Konzepte für Wuppertal vorzustellen. Der Arbeitgeber bestätigte den Fortschritt, den das Werk Wuppertal gerade in den letzten Monaten gemacht hat, verwies aber auf die nötigen Steigerungen, die noch zu bewältigen sind.

Ein klares Bekenntnis zum Standort kam weder von Hr. Eisenhut noch von Hr. Lange. Der Betriebsrat deutet aber die Signale zwischen den Zeilen: Die Verbesserungen in Wuppertal sind deutlich sichtbar und auf diesem Weg geht es weiter! Clarissa Bader von der IG Metall unterstrich dies noch, und brachte das Thema strategische Ausrichtung ins Spiel. Denn wenn am Standort langfristig in innovative Produkte und Qualifikation investiert wird, wird das Werk Wuppertal die kritische Zone im Footprint verlassen.
 
Jürgen Wechsler unterstrich dieses noch einmal, und forderte den Vorstand dazu auf, mit den Verlagerungsaktivitäten in die osteuropäischen Länder aufzuhören. Es muss von Seiten des Arbeitgebers ein klares Bekenntnis zu den deutschen Standorten gemacht werden. Gemeinsam tritt die Arbeitnehmervertretung für die Verbesserung der Werksinfrastruktur und für ein tragfähiges Zukunftskonzepte ein. Der Vorschlag, den Schaeffler-Schriftzug über dem Werk anzubringen, wurde mit großem Beifall aufgenommen. Auch das Werk Wuppertal will bei der Transformation mitgenommen werden!

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