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10.05.2021
VDA: Elektromobilität gefährdet Arbeitsplätze in Automobilindustrie

Warnung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) und des ifo-Instituts vor deutlichem Stellenabbau aufgrund der Transformation in der Autoindustrie

Das Titelbild der Studie des ifo-Instituts

Die Autorinnen und Autoren der Untersuchung

Der VDA hat zusammen mit dem wirtschaftswissenschaftlichen ifo-Institut aus München eine Studie zu den Beschäftigungsfolgen der Wende hin zur Elektromobilität erstellt.

Gemeinsam mit dem Präsidenten des ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat VDA-Präsidentin Hildegard Müller am 7. Mai 2021 die Untersuchung mit dem Titel "Was bedeutet die Umstellung auf E-Mobilität für die Beschäftigung in Deutschland?" vorgestellt. Ergebnis: Die Transformation der deutschen Automobilbranche hin zur E-Mobilität kann mehr Arbeitsplätze kosten, als Beschäftigte in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen – und dies, ohne die Folgen der überstürzten aktuellen Diskussion um ein neues "Klimaschutzgesetz" absehen zu können.

Bis zum Jahr 2025 sind mindestens 178.000 Beschäftigte betroffen, bis 2030 mindestens 215.000 Arbeitsplätze. Der Eintritt ins Rentenalter kann einen Teil des Stellenabbaus abfedern, aber es bleibt eine erhebliche Lücke im Arbeitsplatzangebot. Rund 75.000 Beschäftigte werden bis 2025 in den Ruhestand gehen. Bis 2030 wird die altersbedingte Fluktuation ca. 147.000 Beschäftigte betreffen. Die Zahlen zeigen, welche enorme Herausforderung bei der Anpassung und Qualifizierung vor allem bis zum Jahr 2025 in Deutschland bevorsteht. Dies ist eine Herausforderung, die von vielen unterschätzt wird.

Aus Sicht der IG Metall sind die Bedenken des Verbands der Automobilindustrie (VDA) berechtigt. Bereits in den Jahren 2012 und 2018 waren auf Initiative der Gewerkschaft zwei Studien zu den Auswirkungen der Elektromobilität auf die Beschäftigung in Deutschland erstellt worden. Die Studien hießen "ELAB" bzw. "ELAB 2.0" und wurden in Zusammenarbeit mit dem IAO Fraunhofer-Institut in Stuttgart sowie dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erstellt. Bei der Studie "ELAB 2.0" waren auch die Automobilindustrie sowie große Autozulieferer beteiligt, jeweils mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern, darunter eine Vertretung des Gesamt- und Konzernbetriebsrats von Schaeffler. Das Ergebnis der Studie "ELAB 2.0" ging in eine ähnliche Richtung wie die aktuelle Studie von VDA und ifo-Institut: Ohne industriepolitische Abfederung sind bei einer Vollelektrifizierung des Antriebsstrangs 75.000 Arbeitsplätze in der deutschen Automobil- und Autozulieferindustrie bis 2030 vom Wegfall bedroht.

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