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02.07.2021
Homburg: Die saarländische Ministerin Anke Rehlinger war zu Gast bei der 2. Betriebsversammlung in 2021

Auch Timo Ahr von der Transformationswerkstatt Saar folgte der Einladung des Betriebsrats und berichtete über die Arbeit der TWS

Unsere Betriebsversammlung am 11. Juni auf dem Werksgelände stand bei strahlendem Wetter ganz im Zeichen der Transformation, des Klimaschutzes, der Digitalisierung und Qualifizierung. Im öffentlichen Teil der Betriebsversammlung durften wir zunächst Anke Rehlinger, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarlandes begrüßen, die der Einladung des Betriebsrats gerne gefolgt war.

Anke Rehlinger erklärte aus Sicht des Landes, dass wir im Saarland gut vorbereitet sind für neue Technologien wie E-Mobilität und Wasserstoff. „Die Automobilindustrie und deren Zulieferer gehören zu den Eckpfeilern der Saarwirtschaft. Schaeffler in Homburg und insbesondere die Beschäftigten am Standort tragen seit 70 Jahren zu diesem Erfolg bei. Industrie verändert sich und wir setzen auf neue Technologien, damit das Saarland Industrieland bleibt. Im Wasserstoff liegt beispielsweise eine enorme Chance für unseren Industriestandort.“

Anke Rehlinger richtete an die Verantwortlichen von Schaeffler den Appell, die Entscheidung, mit der Brennstoffzelle in Homburg nicht weitermachen zu wollen, zu überdenken. „Schaeffler ist bei uns also nach wie vor gut aufgehoben!“, so Rehlinger.


Als weiteren Gastredner hatten wir Timo Ahr von der Transformationswerkstatt Saar (TWS) eingeladen, der sehr anschaulich die Arbeitsschwerpunkte der TWS darstellte. Durch eine enge Verzahnung mit Politik und Wirtschaft kann die TWS Saar die Forderungen der IG Metall direkt an die politischen Akteure adressieren. Durch Networking und Lobbyarbeit werden Projekte vorangetrieben und letztendlich zum Wohl der Beschäftigten umgesetzt. Das Schaffen von Plattformen zum Austausch soll es ermöglichen, sowohl in der Organisation als auch mit den Partnern Themen fokussiert zu bearbeiten und gleichzeitig den Blick über den Tellerrand zu erweitern. Ziel ist es, Beschäftigung im Saarland zu sichern und darüber hinaus die sozial-ökologische Transformation zum Wohle der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu gestalten. Timo wies darauf hin, dass die TWS die saarländischen Betriebe im Transformationsprozess unterstütze. Es riet z.B. dazu, die vielen Förderprogramme, die es für Firmen im Saarland gäbe, entsprechend für den Wandel zu nutzen und bot den Schaeffler-Verantwortlichen Unterstützung und Gespräche an.


Im nicht-öffentlichen Teil der Betriebsversammlung berichtete Salvatore Vicari, Betriebsratsvorsitzende Schaeffler Homburg, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats, Aufsichtsratsmitglied und Mitglied im Europäischen Betriebsrat über den Stand der Umsetzung des SPACE Programms. Er erzählte u.a. von der sehr emotionalen, letzten Betriebsversammlung am Standort Wuppertal, der von Schaeffler geschlossen wird. Man habe zwar ein extrem hohes Abfindungsprogramm für die betroffenen Kolleg/innen aushandeln können, aber das könne nicht den Verlust des Arbeitsplatzes wettmachen.


Dem Vorschlag des wissenschaftlichen Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums zur Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 68 Jahre erteilte Salvatore eine klare Absage und kündigte heftigen Widerstand der Arbeitnehmer/innen und gewählten Interessenvertreter/innen bei Schaeffler an, sollte irgendeine Regierungspartei diese Idee umsetzen wollen.


Thomas Dettweiler, stellv. Betriebsratsvorsitzender und Mitglied des Digitalisierungs-Ausschusses des Homburger Betriebsrats berichtete über die intensive Beschäftigung des Ausschusses mit diesem Thema. Im Interessensausgleich Zunderbaum wurde zwischen Betriebsrat und Arbeitgeber Gespräche zum gemeinsamen Erstellen einer „Digitale Agenda“ verabredet, diese jetzt starten, um die Zukunftsfähigkeit des Standorts Homburg sicherzustellen.


Fritz Bornträger, Campusleiter in Homburg und Werkleiter SWH, informierte, dass die Halbleiterkrise bis dato keine nennenswerten Auswirkungen auf den Standort Homburg hätte. Zudem informierte er u.a. über das im Technik Team Homburg entwickelte Qualifizierungsprogramm für den Standort.

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