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14.07.2014
Homburg: Was sich ändern muss

Der Standort Homburg mit über 2700 Beschäftigten zeichnet sich durch seine Komplexität mit vier Werken und verschiedenen Produkten aus dem Bereich Automotive, Industriekomponenten und Linearprodukte aus. Viele Gespräche mit Beschäftigten und eine spannende Diskussion in der Klausurtagung des Homburger Betriebsrates machten deutlich, dass sich die Stimmung am Standort Homburg ändern muss. 

Zuhören, ernst nehmen und diskutieren mit den Kolleginnen und Kollegen ist die Voraussetzung für Veränderung. Aus den Anliegen der Beschäftigten hat der Betriebsrat zusammenfassend 7 Punkte entwickelt. 

1.    Wir sind ein Standort, ein Unternehmen

Der Betriebsrat erwartet eine besser abgestimmte und koordinierte Zusammenarbeit zwischen den Homburger Werken und den Verantwortlichen. Wir sind ein Standort, ein Unternehmen und das muss sich im Alltag viel stärker zeigen.

2.    Wir brauchen Ruhe in den Werken

Aktuell befindet sich die Kommunikation von Arbeitgeber und Führungskräften zu den Beschäftigten hin in einer Schieflage und hat sich völlig an den Beschäftigten vorbei entwickelt. Wir erwarten eine bessere Kommunikationskultur, dass den Mitarbeitern wieder zugehört wird, mehr Transparenz und die Umsetzung aller notwendigen Maßnahmen, damit in Verwaltung und Fertigung keine unnötige Unruhe und Hektik entsteht.

3.    Wir wollen in Ruhe unsere Arbeit machen

Wir erwarten, dass die zur Zeit herrschende Überregulierung stark reduziert wird: Das ständige Erfassen und Pflegen von Daten, Stückzahlen und Qualitätsmerkmalen hindert die Beschäftigten daran, in Ruhe ihre eigentliche Arbeit machen zu können. Wir brauchen weniger Bürokratie und mehr Vertrauen in die Mitarbeiter, ihre Leistung und ihreKompetenz.

4.    Wir müssen mehr Ausbildungsplätze schaffen

In acht Jahren werden 50% der Beschäftigten am Standort Homburg älter als 55 Jahre sein. Im Hinblick auf diese demographische Entwicklung am Standort erwarten wir vom Arbeitgeber eine deutlich höhere Ausbildungsquote. Wir fordern seit langem 20+x Auszubildende pro Ausbildungsjahr und eine jährliche Abstimmung mit dem Betriebsrat, welche Ausbildungsberufe wie besetzt werden. Jetzt erwarten wir, dass endlich gehandelt wird.

5.    Wir brauchen ein langfristiges Entwicklungsziel für den Standort Homburg

Wir erwarten ein tragfähiges Konzept für die Zukunft des Standortes. Der Arbeitgeber muss Maßnahmen entwickeln, um die Mitarbeiter in diesen Entwicklungsprozess einzubinden, sie mitwirken zu lassen und sie fit für die Zukunft zu machen.

6.    Wir brauchen keine Leiharbeit

Der Standort ist sehr gut ausgelastet und die geplanten Investitionen sind Hinweis auf eine gute wirtschaftliche Situation des Unternehmens. Wir erwarten, dass auf Leiharbeit verzichtet wird. Wir brauchen wieder Festeinstellungen von Mitarbeitern, die dauerhaft ihre Fähigkeiten in den Standort einbringen.

7.    Wir brauchen gute und gesunde Arbeit

Arbeit darf nicht krank machen. Wir erwarten vom Arbeitgeber wirksame Maßnahmen und notwendige Investitionen für die Gestaltung von Arbeitsplätzen und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, so dass alle Beschäftigten von Beginn des Arbeitslebens an die Möglichkeit haben, gesund in Rente zu gehen.

Der Homburger Betriebsrat hat dem Arbeitgeber Gespräche zu diesen Erwartungen angeboten. Die Homburger Verantwortlichen haben Gesprächsbereitschaft nach den Sommerferien signalisiert.

Diese Punkte spiegeln sicherlich Diskussionen auch an anderen Standorten wider.

 

 

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