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17.10.2014
Für das Schaeffler-Logistikzentrum - gegen Tarifflucht in den Speditionstarif!

IG Metall beginnt betriebliche Tarifverhandlungen

Abstimmung der Beschäftigten

Abstimmung der Beschäftigten im betroffenen Bereich

Die IG Metall-Mitglieder im heutigen Lager- und Verteilzentrum der Schaeffler Technologies wählten gestern eine 7-köpfige betriebliche Tarifkommission: Jürgen Bänsch (IG Metall Bayern), Barbara Resch (IG Metall Schweinfurt), Alexandra Hill, Thomas Karch, Norbert Lenhard, Jürgen Schenk und Peter Ziegler.

Das Management arbeitet seit Jahren an einem neuen Logistikkonzept für die Industriekunden. Mit Distributionszentren sollen die Abnehmer in kürzerer Zeit und zuverlässiger beliefert werden. Belegschaftsvertreter und Mitarbeiter unterstützen diese Zielsetzung, weil das Unternehmen besser am Markt positioniert sein wird und Arbeitsplätze im Unternehmen sicherer werden.

2005 scheiterte ein erster Plan mit einem Partner in Saarland. Jetzt scheint eine Standortentscheidung entscheidungsreif zu werden. Schweinfurt kann den Zuschlag bekommen, wenn wirtschaftlich und technisch die Voraussetzungen erfüllt werden. Dabei sind die kommunalen Entscheidungsträger gefordert. Aber auch die IG Metall hat mit dem Unternehmen Verhandlungstage bis Ende Oktober vereinbart.

Mit dem neuen Europäischen Distributionszentrum Mitte (EDZ) ist die Schließung des heutigen Lager- und Verteilzentrums (ca. 300  Mitarbeiter) 2017/2018  verbunden. Die Gebäude sollen als Versorgungslager genutzt werden.

Die IG Metall tritt dafür ein, diesen Mitarbeitern im neuen EDZ Mitte die Weiterbeschäftigung anzubieten. Barbara Resch, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Schweinfurt sagte: "Gemeinsam mit den Beschäftigten und Mitgliedern kämpfen wir gegen Tarifflucht in den Speditionstarif und treten für die Arbeitsplätze ein".

Die Mitgliederversammlung fordert deshalb, das EDZ Mitte in Schweinfurt anzusiedeln, die Betreibergesellschaft soll Schaeffler sein und die Tarifverträge  der Metall- und Elektroindustrie sind  anzuwenden. 97,5 Prozent der Mitglieder  stimmten in einer geheimen Abstimmung für die Forderungen und für die Aufnahme der Verhandlungen (siehe Bild oben).

Vom Standort Schweinfurt verlagert die Schaeffler Gruppe bis 2016 die Produktion von Rad- und  Sonderlagern nach Osteuropa.  Das Management hat diese  Maßnahmen umfassend wirtschaftlich begründet. Der Vorstand baut derzeit  Schweinfurt zur Schaeffler Europazentrale aus, im Interessenausgleich hat der  Betriebsrat die Industrialisierung des Wankstabilisators als Einstieg in elektromechanische Fertigungskompetenz durchgesetzt.

"Wenn es gelingt, das EDZ Mitte nach Schweinfurt zu holen, stärken wir das Werk  und gewinnen neue Arbeitsplätze", so Norbert Lenhard, Vorsitzender des Betriebsrates und Mitglied der Verhandlungskommission.

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