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26.06.2015
Bühl: Betriebsversammlung

Am Sonntag, den 14.06.2015 fand die erste Betriebsversammlung in diesem Jahr bei LuK statt. Ca. 1500 Mitarbeiter fanden sich in der Mehrzweckhalle ein.

LuK Bühl

Tätigkeitsbericht des Betriebsrates
Hier ging der Betriebsratsvorsitzende Jürgen Stolz unter anderem auf folgende Themen ein:

  • Vorstelllung der Personalzahlen
    Positive Entwicklung, jedoch geringer Anstieg zum Vorjahr
  • Abschluss Betriebsvereinbarung „Arbeitszeitkonto Angestellte“
    Hier ist es gelungen durch die Kündigung der alten Betriebsvereinbarung, wo noch 100 geleistete Überstunden („Kappstunden“) verfallen waren, nach Wochenlangen Verhandlungen einen Kompromiss zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat zu erzielen Der Arbeitgeber behält seine Flexibilität und den Mitarbeitern verfallen keine geleisteten Überstunden mehr. Wir haben diesen Teil unseres Wahlprogrammes umgesetzt. Nun gilt es im eigenen Interesse, uns weiter in unserer Arbeit zu unterstützen.
  • Versetzungsprozess im Bereich CVT, Werk Bussmatten
    Alle Stammitarbeiter behalten ihren Arbeitsplatz
  • BEM (Betriebliches Eingliederungsmanagement)
    Zur Zeit gibt es bei LuK keine Betriebsvereinbarung hierzu. Momentan finden alle BEM-Gespräche noch auf Basis des Sozialgesetzbuches statt. Auf Konzernebene wird derzeit an einer Konzernbetriebsvereinbarung zur einheitlichen Regelung gearbeitet. Der Betriebsrat empfiehlt jedem Mitarbeiter, der ein BEM-Anschreiben vom Arbeitgeber bekommt, sich umgehend beim Betriebsrat zu melden.
  • Altersteilzeitregelung bei LuK?
    „Wir brauchen endlich auch hier am Standort eine vernünftige Altersteilzeitregelung!“
  • Ergonomiethemen
    Am Standort Bühl mit den Werken Sasbach und Bussmatten ein Dauerthema. Demographische Entwicklung, permanent steigender Leistungsdruck, Zusatzschichten, häufig fehlende technische Einrichtungen um körperliche Belastungen zu reduzieren. Hier fordert der Betriebsrat den Arbeitgeber auf, die zugesagten Maßnahmen auch umzusetzen, um die Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten.

Bericht der Geschäftsleitung
Herr Zink trug den Bericht der Geschäftsleitung vor. Er berichtete u.A. über folgende Themen:

  • Starkes Wachstum bei SCHAEFFLER jedoch hauptsächlich außerhalb Europas
    Asien und Russland starkes Wachstum. Europa wächst weniger
  • Weitere Anstrengungen Notwendig um Qualitätsniveau zu halten und zu verbessern
  • Neue zukunftsweisende Schichtmodelle bei LuK erforderlich
  • En Großteil der Erfindungsmeldungen bei SCHAEFFLER kommen von LuK
  • Verbesserungsvorschlagswesen mit Potential
    Im SCHAEFFLER Vergleich ist Verbesserung möglich
    AG wünscht sich mehr Verbesserungsvorschläge
  • Seit Januar 2015 neuer LuK Geschäftsbereich Entwicklung Hybrid. Wichtig und Innovativ für die Zukunft
  • Revitalisierung „MOVE“
  • Investitionen in Bühl 2015 49 Mio. EUR
  • Weitere Parkplätze werden gebaut
  • Kommunikation verbessen

Vorstellung Frau Kappus
Martina Kappus hat zum 1. April 2015 die Leitungsfunktion im Unternehmensbereich Getriebesysteme übernommen.

Bericht der Gewerkschaft
Den Bericht der Gewerkschaft hielt Lea Marquardt, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Offenburg
Sie ging in ihrem Bericht speziell auf die neue Altersteilzeitregelung aus der Tarifrunde 2015 und die Tarifverhandlungen im allgemeinen ein. Die wichtigsten Ziele zur Altersteilzeit in der Tarifrunde 2015:

  • Passende Angebote zur Altersteilzeit.
  • Zukünftig Altersteilzeitquote Quote in den Betrieben voll ausschöpfen. Nicht ausgeschöpfte Mittel sollen mit Beteiligung des Betriebsrates für andere den Mitarbeitern dienliche Zwecke eingesetzt werden
  • Besserstellung der unteren entgeltgruppen bei der Aufstockung
  • Durch Betriebsvereinbarungen können die Regelungen des TV FlexÜ verbessert werden, z.B. durch höhere Quoten oder bessere Zugangsmöglichkeiten für besonders belastete Beschäftigte
  • Wirksame Beteiligung des Betriebsrates bei der Auswahl und Entscheidung über abzuschließende Altersteilzeitverträge

Hier am Standort Bühl gibt es keine Tarifbindung und daher gibt es auch keine Altersteilzeitregelung. „Ihr seid auf einem guten Weg“ so Lea zum Schluß ihres Beitrages, „Unterstützt Euren Betriebsrat und die Vertrauensleute im Betrieb.“ Der Weg zur Altersteilzeit kann nur gemeinsam gelingen. Werdet Mitglied der IG Metall!

Aussprache/Verschiedenes
Gegen Ende der Betriebsversammlung brachte es Jürgen Stolz noch einmal auf den Punkt und gab mit der Aussage
„Alle die keine Altersteilzeit wollen heben die Hand“ den anwesenden Mitarbeitern die Gelegenheit sich zu dem Thema zu positionieren. Es blieben alle Hände unten! Ein klares Zeichen dafür das auch bei LuK die Tarifliche Altersteilzeit gebraucht wird. Dafür brauchen wir Euch! Denn der Arbeitgeber hat nichts zu verschenken.

Zum Thema Qualität das von der Geschäftsleitung angesprochen wurde, nahm Jürgen Stolz ebenfalls Stellung
Dazu sind folgende Punkte unverzichtbar:

  • Motivation durch Perspektiven für die Zukunft das bedeutet Unbefristete Arbeitsverhältnisse
  • Mitarbeiter qualifizieren und motivieren damit die Qualitätsziele erreicht werden können
  • Ausreichend Zeit zur Einarbeitung
  • Alternsgerechte Arbeitsplätze (Ergonomie, Reduzierung der Belastung, Teilzeitarbeitsplätze etc.)
  • Wertschätzung: Nur wer Wertschätzung erfährt mach gute Arbeit und gute Qualität

Zu den vom Arbeitgeber geforderten „zukunftsweisenden Schichtmodellen“ wobei die Einführung eines Contischichtmodelles vom Arbeitgeber gefordert wird, machte Jürgen Stolz klar: „Also die Geschäftsleitung muss schon wissen was sie will“, entweder hohe Flexibilität oder ein starres Schichtmodell das i.d.R. über einen längeren Zeitraum vereinbart wird. Mit einem solchen Modell hätte man momentan nicht die Möglichkeit flexibel und schnell mit breiter Unterstützung der Mitarbeiter zu reagieren und innerhalb kürzester Zeit die Produktion von 80.000 ZMS aus einem Rückstand für den Aftermarket Bereich zu Unterstützen um den Kunden zu bedienen. Das ist nur möglich weil es die Wochenendschicht gibt. Der Betriebsrat vertritt folgenden Standpunkt:

  • Momentan gibt es keinen Anlass über ein weiteres Schichtmodell zu diskutieren 
  • Es sind bereits Schichtmodelle vorhanden mit denen bis zu 21 Schichten abgebildet werden können, und das sehr flexibel und auf freiwilliger Basis
  • Anreize schaffen und das Schichtmodell Wochenendschicht attraktiver gestalten. Das ist die Forderung an den Arbeitgeber
  • Durch eine vernünftige Planung würde auch für den Arbeitgeber kein Gesetzeskonflikt (freie Sonntage) entstehen 

Um ca. 11:30 war die Betriebsversammlung beendet und die anwesenden Mitarbeiter erhielten wie derzeit noch üblich, 50 EUR Aufwandsentschädigung in Bar.

Aktion LuK Vertrauensleute
Vor und nach der Betriebsversammlung machten die Vertrauensleute bei LuK mit ihrem aktuellen Flyer auf die Themen Altersteilzeit, Tarifvertrag und die aktuelle Situation der ehemaligen Leiharbeitnehmer aufmerksam deren befristeter Vertrag zum 30.06.2015 ausläuft.

 

 

 

 

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