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17.12.2015
Bühl: Am Sonntag den 13.12.2015 fand die 2. Betriebsversammlung am Standort Bühl statt

Ca. 1650 von über 5200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben an der Sonntagsversammlung teilgenommen. Das entspricht ca. 1/3 der Gesamtbelegschaft. Hier tritt die klare Benachteiligung der Mehrheit der Belegschaft wieder deutlich zu Tage.

Die Möglichkeit zur Teilnahme die während der Arbeitszeit gegeben wäre bleibt hier versagt.


In seinem Bericht ging der Betriebsrat unter anderem auf folgende
Themen ein:

Altersteilzeit
Beim Thema Altersteilzeit ging der Betriebsratsvorsitzende auf die Ankündigung des Arbeitgebers ein wonach der Arbeitgeber jegliche Regelung, sei sie auf gesetzlicher oder tariflicher Basis, ablehnt. Der Arbeitgeber hat somit mehr als deutlich abermals klargemacht dass er
nichts von einer Altersteilzeit hält. Hier ist immer wieder der Vergleich zu tarifgebundenen Schaeffler Standorten angebracht der auch bei dieser Versammlung vorgestellt wurde. Im Vergleich zu anderen Schaeffler Standorten sind es doch immer die LuK Standorte deren Altersteilzeitquote aufgrund fehlender Tarifbindung faktisch nicht vorhanden ist.



Durch gemeinsame Stärke einen Tarifvertrag erkämpfen ist die einzige Lösung. Ein deutliches Signal für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort.

Beschäftigungssicherungsvereinbarung
Die aktuelle Beschäftigungssicherungsvereinbarung läuft zum Ende des Jahres aus. Hier machte der Betriebsratsvorsitzende klar dass eine neue Beschäftigungssicherungsvereinbarung nicht erneut zum Nachteil der Beschäftigten abgeschlossen werden sollte.

Leistungsbeurteilung
Von großem Interesse war auch die von der IG Metall repräsentativ durchgeführte Befragung zum aktuellen „Leistungsbeurteilung“ im gewerblichen Bereich. Hier kam es schon mehrfach zu juristischen Auseinandersetzungen zwischen Mitarbeiter und Arbeitgeber. Die vorgestellte Umfrage bestätigt einen erheblichen Nachbesserungsbedarf.
Die Umfrage ergab, dass mehr als 82 Prozent der Befragten mit der Leistungsbeurteilung weniger oder gar nicht zufrieden sind. Davon sind 46 Prozent gar nicht zufrieden. Hier machte Jürgen Stolz deutlich, dass in dieser Frage Handlungsbedarf in 2016 besteht. „Wir werden auf den Arbeitgeber zugehen, um eine gerechtere und objektivere Beurteilung zu erreichen“, so Jürgen Stolz.

Bericht der Geschäftsleitung (Mathias Zink)

  • Umsatz im Bereich Automotive im Vergleich zum Vorjahreszeitraum +6,5%
  • 35% aller Erfindungsmeldungen bei Schaeffler weltweit kahmen aus Bühl
  • Zahl der Qualitätsfälle gesunken
  • Ab Januar 2016 2,6% Entgelterhöhung
  • Der „Weltwertbeitrag“ liegt Herrn Zink zufolge derzeit nur bei 97,8 Prozent

Bericht der IG Metall
(Lea Marquardt, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Offenburg)
Der „Weltwertbeitrag“ ist undurchsichtig; kein Mitarbeiter mit dem sie gesprochen hat, konnte ihr den Weltwertbeitrag schlüssig erklären“ so Lea Marquardt. Er scheint als Rechtfertigung dafür zu dienen, zusätzliche Leistung von den Beschäftigten zu fordern um „angeblich“ den Weltwertbeitrag positiv zu beeinflussen. Aber der Transparenz dient er nicht. In dieser Hinsicht können die Beschäftigten am Standort Bühl nach Lea Marquardts Auffassung Besseres erwarten.

Lea unterbreitete den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Gesprächsangebot. Die IG Metall Offenburg wolle wissen, welche Themen den Kolleginnen und Kollegen wichtig sind. Sie sprach unter anderem Informationspolitik, Arbeitsorganisation, Betriebsklima, Leistungsbeurteilung, Arbeits- und Gesundheitsschutz und das Prämiensystem am Standort an. Themen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr bereits genannt hatten. Sie kritisierte in ihrem Redebeitrag, dass den Beschäftigten der LuK immer noch Standards vorenthalten werden, die in den anderen Betrieben im Konzern selbstverständlich sind. Das Entgelt liegt im Angestelltenbereich im Durchschnitt 25% unter Tarif. Ein festes und planbares Entgelt mit Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld wie bei 85% der Schaeffler Mitarbeiter sollte nach ihrer Überzeugung auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Standort Bühl zustehen. „Hier gibt es ein großes Gerechtigkeitsproblem“, so Lea.

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