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10.05.2016
Erster Warnstreik bei IDAM Suhl erfolgreich!

Gute und kämpferische Stimmung der Beschäftigten. Für die Beschäftigten der Schaeffler Tochter IDAM in Suhl will die IG Metall erstmals einen Tarifvertrag abschließen. Dazu fanden mehrere Verhandlungstermine mit dem Arbeitgeber bereits statt.

Für den 13. Mai 2016 war die finale Verhandlung vereinbart. Diese wurde durch den Arbeitgeber nun einseitig abgesagt.

„Es grenzt schon an Frechheit, was sich der Arbeitgeber hier leistet. Für Mai sollen Mehrarbeit und Sonderschichten die hoch gesteckten Umsatzziele des Betriebes retten. Hingegen sagte der Arbeitgeber den Termin für den Abschluss des lange vorbereiteten Tarifvertrages ab. Es kann nicht angehen, dass bei Umsatz, Qualität und Leistungsbereitschaft der Beschäftigten Champions League-Niveau verlangt wird, bei der Vergütung aber in der Kreisklasse verharrt werden will. Deswegen riefen wir heute zum ersten Warnstreik auf. Fast alle Beschäftigten der Produktion folgten dem Aufruf der IG Metall und nahmen am Warnstreik teil.“, erläutert Thomas Steinhäuser, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Suhl-Sonneberg und Verhandlungsführer der IG Metall, an.

Aufgerufen waren die knapp 45 Beschäftigten der Produktion. Außer neu Eingestellten in der Probezeit nahmen alle Beschäftigten am Warnstreik teil. Dieser dauerte ab 9.30 Uhr zwei Stunden mit einer Kundgebung vor dem Betriebstor. Auch vom Schwesterbetrieb aus Schweinfurt war eine Solidaritätsdelegation angereist, um die Tarifabsichten der IDAM-Beschäftigten zu unterstützen.

„Der Lohnabstand im Betrieb ist im Vergleich zum Tarifvertrag für die Metall- und Elektroindustrie Thüringens recht deutlich. Deswegen werden wohl mehrere Angleichungsschritte erforderlich sein. In einem ersten Schritt hatten wir dem Arbeitgeber die Zusage abverlangt, den jetzt anstehenden Tarifabschluss für die Metall- und Elektroindustrie 2016 im Volumen auch für die IDAM-Beschäftigten zu übernehmen. Dazu ist der Arbeitgeber bisher nicht bereit. Der Lohnabstand zum Flächentarifvertrag darf nicht noch größer werden. Zudem ist das auch eine Frage von Gleichberechtigung innerhalb des Schaeffler Konzerns. Die überwiegende Anzahl der Betriebe und Beschäftigten in Deutschland unterliegt  bereits der Tarifbindung mit der IG Metall. Das ist damit der Normalzustand bei Schaeffler, gegen den sich der Arbeitgeber für die Schaeffler-Beschäftigten in Suhl jedoch sperrt.“, empört sich Steinhäuser abschließend.

Wir wünschen den Kolleginnen und Kollegen der IDAM Suhl viel Erfolg in ihrem Kampf um die Tarifbindung!

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