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19.07.2017
Lahr: VerLAHRgerung verhindert!

Segment 4 bleibt – 35-Stunden-Woche kommt stufenweise – Mehr Flexibilität nötig

One Schaeffler – auch in Lahr:

Wir lassen uns nicht spalten!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

am 17. Juli 2017 fand in Homburg/Saar die zehnte Gesprächsrunde über die von der Geschäftsleitung geplante Verlagerung des Segments 4 aus Lahr statt. Anwesend waren die Vertreter der Arbeitgeberseite sowie Betriebsrat, Gesamtbetriebsrat und IG Metall für die Arbeitnehmerseite.

Direkt betroffen wären von der Verlagerung des Segments 4 rund 200 Arbeitsplätze. Indirekt betroffen wäre aber das gesamte Werk. Das Werk hätte dann ein enormes Kostenproblem und wäre mittelfristig als Ganzes bedroht. Nach intensiven achtstündigen Verhandlungen konnte am 17. Juli ein Ergebnis erzielt werden. Dies sind die Eckpunkte für ein „Zukunftskonzept Lahr“, auf die sich die Verhandlungspartner geeinigt haben:

▲ Das Segment 4 bleibt unverändert in Lahr – und der Standort steigt stufenweise voll in den Flächentarifvertrag ein. Das bedeutet bis Ende 2022 eine 38-Stunden-Woche, von denen 35 Stunden bezahlt werden. Zum 1. Januar 2023 gilt dann die 37-Stunden-Woche, zum 1. Januar 2024 die 36-Stunden-Woche, zum 1. Januar 2025 die 35-Stunden-Woche – wobei jeweils 35 Stunden bezahlt werden.

▲ Die Arbeitnehmer haben für eine konkrete Zukunftsperspektive gekämpft – und sie auch erreicht: Alle in 2017 und 2018 auslernenden Auszubildenden werden unbefristet übernommen. Darüber hinaus muss die Firma 2017 und 2018 mindestens 40 Leihkräfte übernehmen und bis 2022 werden jeweils 60 statt bisher 47 Altersteilzeitverträge bereit gestellt. Junge Leute dauerhaft an die Firma binden und verdiente Kollegen gut in die Rente lassen: Das ist ein solides und nachhaltiges Zukunftskonzept!

▲ Als weiterer Verhandlungserfolg von Betriebsrat, Gesamtbetriebsrat und IG Metall wird ab sofort auf die Einforderung von zehn „Qualifizierungs“-Stunden pro Jahr und Mitarbeiter verzichtet, die bisher im Januar pauschal vom Stundenkonto abgezogen wurden. Zudem wird der kaum beeinflussbare Krankenstand bei der Prämie im Fertigungsbereich herausgenommen und stattdessen die Liefertreue berücksichtigt. Auch eine zusätzliche neue Teamprämie soll eingerichtet werden.

▲ Als Gegenleistung verlangt die Geschäftsleitung dafür mehr Flexibilität beim Personaleinsatz – vor allem in der Fertigung – und bei der Arbeitszeit. Dies geschieht im tariflichen Rahmen sowie unter Einbezug des Betriebsrats. Die Einzelheiten werden noch in Betriebsvereinbarungen festgelegt.

Dem Spar- und Flexibilisierungsprogramm der Arbeitgeberseite haben Gesamtbetriebsrat, Betriebsrat und IG Metall erfolgreich ihr Zukunftskonzept für Lahr gegenüber gestellt!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die VerLAHRgerung ist vom Tisch, der Vorstand hat dem Zukunftskonzept bereits zugestimmt. Wir haben damit einen ganz wichtigen Schritt zum Erhalt und zur Weiterentwicklung des Standorts Lahr geschafft. Außerdem ist der Flächentarifvertrag endlich konkret in Sicht. Wir müssen einen Beitrag zur Zukunftssicherung liefern – doch wir können absolut zufrieden sein mit dem Verhandlungsergebnis und hoffen auf eure Unterstützung!

Gerhard Ohnemus, Volker Barthruff, Siegfried Schmid, Harald Bruder
Verhandlungsgruppe Betriebsrat Lahr

Lea Marquardt
Betriebsbetreuerin IG Metall

Norbert Lenhard
Gesamtbetriebsratsvorsitzender

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