Startseite
03.11.2017
Gesamt- und Konzernbetriebsrat: Chinas Dynamik beeindruckt

Mit Salvatore Vicari und Michael Kraus nahmen auch dieses Jahr zwei Kollegen von Schaeffler an der neuntägigen Studienreise der bayerischen IG Metall teil

Bilder von oben nach unten: Salvatore Vicari und Prof. Dr. Boy Lüthje in der bayerischen Botschaft Shenzhen, Besuch bei Denza (Daimler/BYD) in Shenzhen und bei FAW-Volkswagen in Foshan, Uferpromenade "Bund" in Shanghai, Besuch bei Schaeffler Taicang mit Salvatore Vicari (Mitte links) und Wolfgang Müller (Mitte), China-Lokal in Beijing

Vom 21. Oktober bis 30. Oktober 2017 machten sich 21 Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter aus ganz Deutschland auf eine Bildungsreise nach China. Wie die letzten Jahre, übernahm erneut der langjährige IG Metall-Hauptamtliche und China-Experte Wolfgang Müller die Leitung der Studiengruppe. Der Sozialwissenschaftler war unter anderem von 2007 bis 2013 der IG Metall-Konzernbetreuer von Schaeffler und saß ab 2010 auch im erstmals gebildeten Schaeffler-Aufsichtsrat.

Die 12 Betriebsräte, sechs hauptamtlichen und zwei ehrenamtlichen Gewerkschafter/innen starteten ihre Reise im südchinesischen Perlflussdelta. Im eng getakteten Programm stand zunächst die 12-Millionen-Stadt Shenzhen bei Hongkong auf der Tagesordnung. Die Gruppe besuchte die bayerische Botschaft in Shenzhen, wurde durch die Fertigung des Elektrofahrzeug-Joint-Ventures "Denza" von Daimler und BYD geführt und beim Logistik-Dienstleister "China Brilliant" empfangen.

Danach ging es weiter in die 14-Millionen-Metropole Guangzhou (Kanton), wo ein intensiver Austausch mit chinesischen Gewerkschaftern und Prof. Dr. Boy Lüthje von der Sun-Jat-Sen-Universität stattfand. Am Tag darauf besichtigte die Gruppe das FAW-Volkswagen-Werk in Foshan, mit einer ausgiebigen Werksführung. Danach ging die Reise mit dem Schnellzug weiter in die 24-Millionen-Megastadt Shanghai an der Mündung des Jangtse-Flusses sowie ins benachbarte Taicang.

Dort gab es viele Informationen beim Besuch im Mittelstands-Förderzentrum "German Center" sowie beim Empfang im Schaeffler-Werk Taicang, mit spannenden Vorträgen und einem Gang durch die Fertigung. Abschließend fuhr die Gruppe mit dem Hochgeschwindigkeitszug in die Hauptstadt Beijing. In der 25-Millionen-Megalopolis öffnete eines der größten Daimler-Montage- und Motorenwerke der Welt seine Pforten für einen informativen Besuch mit Führung durch die Fertigung.

Mit der Visite in der "Verbotenen Stadt" von Beijing und an der Chinesischen "Großen Mauer" westlich der Hauptstadt kam neben den zahlreichen wirtschaftlichen Themen am Schluss der Reise auch das Interesse an Land und Leuten noch ein wenig zur Geltung. Salvatore Vicari, der stellvertretende Vorsitzende des Gesamt- und des Europäischen Betriebsrats von Schaeffer, stellt fest: "Ich war bereits 2016 mit dabei und habe auch bei dieser Reise wieder eine Menge dazu gelernt."

Michael Kraus, der Referent des Gesamtbetriebsrats, ergänzt: "Ich war das erste Mal in Asien und vom Tempo der wirtschaftlichen Dynamik Chinas wie auch von den riesigen Dimensionen des Landes beeindruckt. Allerdings haben sich für uns auch manche Presseberichte zu Elektromobilität, Digitalisierung und Industrie 4.0 in China etwas relativiert. Bei allem Respekt vor der Rasanz von Chinas technischer Entwicklung ist noch eine gewisse Strecke bis zum Weltniveau zu absolvieren."

Salvatore Vicari meint abschließend: "Wir werten unsere Reiseerfahrungen umfassend aus und nutzen sie für die Interessenvertretung im Gesamt- und Konzernbetriebsrat. China ist einer der wichtigsten Märkte der Welt, auch für Schaeffler. Dies wird sich mit den chinesischen Initiativen für eine neue Seidenstraße und 'Made in China 2025' noch verstärken. Im Sinne der Arbeitnehmervertretung möchten wir unsere Kontakte zu den Betriebsrats- und Gewerkschaftskolleginnen und -kollegen in China ausbauen."

Druckansicht