Startseite
15.11.2017
IG Metall: Jobs statt Überstunden!

Die Gewerkschaft möchte in der Metall- und Elektroindustrie mehr Flexibilität und Souveränität bei der Arbeitszeit – Beitrag zu mehr Jobs und Entlastung bei Überstunden

In der bevorstehenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie 2017/2018 geht es nicht nur um eine Entgeltforderung, sondern auch um Arbeitszeit. Die Belegschaften fordern laut der IG Metall-Beschäftigtenbefragung vom Frühjahr 2017 mehr Flexibilität und Souveränität bei der Arbeitszeit.

Den Hintergrund dieser Forderungen zeigen aktuelle Statistiken auf: Bereits im Jahr 2015 haben die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Gesamtwirtschaft insgesamt rund 997,1 Millionen unbezahlte Überstunden geleistet. Diese entsprechen einem Zeitvolumen von über einer halben Million Vollzeitstellen, die damit geschaffen werden könnten.

Diese Statistik lässt sich nur so erklären, dass viele Beschäftigte ihre Überstunden nicht innerhalb des Kalenderjahres "abfeiern" können. Sie arbeiten also praktisch kostenlos für ihr Unternehmen. Dies ist einer von vielen guten Gründen, warum die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr Flexibilität und Souveränität bei der Arbeitszeit haben möchten.

Denn würden alle Überstunden entweder bezahlt oder als Freizeitausgleich gewährt, müssten die Firmen zumindest teilweise – nämlich für den Freizeitausgleich – mehr Arbeitskräfte einstellen. Das würde eine Win-Win-Situation schaffen: Die bereits Beschäftigten hätten mehr Freizeit und der hohe Krankenstand durch Überlastung könnte sinken; zudem bekämen bisher Erwerbslose ein Arbeitsverhältnis.

Druckansicht