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05.12.2017
Herzogenaurach: "375 Stellen auf der Kippe" (Medienbericht)

Geplantes Shared Service Center von Schaeffler in Osteuropa soll an bayerischen Standorten 375 Arbeitsplätze kosten – Hauptbetroffen sind Herzogenaurach und Schweinfurt

Die Schaeffler-Zentrale Herzogenaurach aus der Luft (Quelle: Schaeffler)

Die vom Schaeffler-Vorstand beabsichtigte Zentralisierung und Verlagerung indirekter Unternehmensfunktionen in einen osteuropäischen Niedriglohn-Standort schlägt in der Presse einige Wellen. So berichten heute etwa die Nürnberger Nachrichten über die Verlagerungspläne in ein "Shared Service Center" unter der Überschrift: "Bei Schaeffler stehen 375 Stellen auf der Kippe".

Die Zeitung spekuliert darüber, ob die Arbeitsplätze nach Polen gehen würden. Ein Unternehmenssprecher wird mit der Aussage zitiert, dass derzeit noch verschiedene Standorte geprüft würden. Darüber hinaus betont der Sprecher, dass es sozialverträgliche Lösungen für die betroffenen Beschäftigten geben werde. Der lange Zeitraum bis 2022 biete dafür gute Voraussetzungen.

Am künftigen Standort soll dann unter anderem eine einheitliche IT-Ausstattung sowie die verstärkte Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen Kosten sparen. Dies sei auch die eigentliche Motivation für die Maßnahme. Der Sprecher wird zum "Shared Service Center" mit den Worten zitiert: "Das ergibt sicher Sinn, um Kosten- und Effizienzvorteile zu heben."

Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler befindet sich derzeit in einer tiefgreifenden Transformation. Man will verstärkt einsteigen in Megatrends wie Elektromobilität und automatisiertes Fahren. In diesem Rahmen werden alle Ausgaben auf den Prüfstand gestellt und die Kosten gesenkt, um mehr Geld für Zukunftsinvestitionen zu haben, ohne die Gewinnmarge zu gefährden.

Die Nürnberger Nachrichten gehen in diesem Artikel nicht auf die Positionierung der Betriebsräte bei Schaeffler ein. Der Gesamt- und Konzernbetriebsrat von Schaeffler hat dem Arbeitgeber bereits seine Skepsis dargelegt und Widerstand gegen die Verlagerungspläne angekündigt. Die Positionierung des GKBR lässt sich in einem Flugblatt vom 22. November nachlesen.

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