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15.12.2017
Elfershausen: Pressebericht zur Schließung des Standortes

Acht Interviews der Main Post zeigen Sichtweisen zur Standortschließung – mit kritischem Kommentar der Main-Post Redaktion

Protestveranstaltung zur Werksschließung bei der Betriebsrätevollversammlung November 2016

Am 11.12.17 druckte die Zeitung "Main Post" einen Artikel mit der Überschrift "Schaeffler-Werk Elfershausen schließt", was die Redaktion dazu bewegte, acht Interviews zur Schließung zu führen und diese im Artikel aufzuarbeiten.

Die Interviews wurden mit folgenden Personen geführt; Mit einem ehemaligen Mitarbeiter des Werks, dem ehemalige BR-Vorsitzende Rudolf Herrmann (74), Betriebsräte Michael Walter und Mark Herrmann, dem Gesamtbetriebsratsvorsitzender Norbert Lenhard sowie Thomas Höhn von der IG Metall, und auch dem Bürgermeister von Elfershausen, Herr Kickuth (SPD) wurde gesprochen.

Im Artikel wird das große Bedauern, die Unverständlichkeit und fehlendes Verständnis für diesen Schritt zum Ausdruck gebracht: "Da blutet einem da Herz, das kann niemand verstehen" wird der ehemalige BR-Vorsitzende Rudolf Herrmann zitiert.

Die Arbeitnehmervertreter Michael Walter, Mark Herrmann und Thomas Höhn gehen auf die geführten Verhandlungen und die Verlagerung der meisten Arbeitsplätze ins nahe gelegene Schweinfurt ein. "Schaeffler wollte die Schließung unbedingt noch in 2017 durchgeführt haben" wird Höhn zitiert. Die beiden Betriebsräte bestätigen, dass sich Schaeffler an den Interessenausgleich gehalten hat, und die Kollegen in Schweinfurt einen Arbeitsplatz angeboten bekommen haben.

Gesamtbetriebsratsvorsitzender Norbert Lenhard sieht in der Schließung des Standorts eine Entscheidung mit "hohem Symbolgehalt", weil es sich um ein "altes FAG Werk zudem noch in Franken" (dem Stammland der Schaeffler Gruppe) handelt. Lenhard spricht davon, dass ca. 50 Kollegen in die Altersteilzeit, ca. 10 einen Aufhebungsvertrag abgeschlossen hätten und der große Rest in Schweinfurt integriert werde.

Der Bürgermeister, Herr Kickuth (SPD), interessiert sich natürlich für eine Nachnutzung des Betriebsgeländes um die verlorene Gewerbesteuer aufzufangen. Er frage regelmäßig bei Schaeffler nach, habe aber noch keine Antwort erhalten.

Der Kommentar des Ralf Ruppert hat es dann nochmal in sich. Im Kommentar wird das Stillschweigen Schaefflers deutlich kritisiert! Auch die große Verbundenheit mit dem Werk und der familiäre Umgang - den alle oben genannten Interviewpartner ebenfalls geäußert haben - wird noch einmal mit der Fragestellung, ob denn "Wertschätzung für Arbeitnehmer komplett verlorengegangen seien" sehr kritisch hinterfragt. Antworten stehen, trotz regelmäßiger Nachfrage durch die Zeitung scheinbar immer noch aus...

Der Artikel der Main Post kann hier eingesehen werden (Zugangsdaten bzw. Abo notwendig):
https://www.mainpost.de/regional/bad-kissingen/schaeffler-werk-elfershausen-schliesst

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