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16.01.2018
Erlangen/Herzogenaurach: Warnstreik am 11.01.2018 bei Schaeffler und Siemens in Erlangen

800 Mitarbeiter unterbrachen ihre Arbeit und gingen zum Warnstreik in die Frauenauracher Straße. Barbara Resch (IGM Bayern) rief: "Die Tarifrunde wird vielleicht so hart wie seit 20 Jahren nicht mehr. Aber einschüchtern lassen wir uns nicht".

Die IGM-Vertrauensleute haben viele Info-Stände (Glücksrad, Kaffee, Weckerausgabe..) aufgebaut und verteilten kostenlose Kartoffelsuppe. Die versammelten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Siemens-Bereichen sowie von Schaeffler aus Herzogenaurach und Erlangen lauschten den Vorträgen der IG Metall Redner.

Mit ihrem Kommen unterstützten die Beschäftigten die Forderungen der Metaller in der aktuellen Tarifrunde. Und die gestaltet sich für die Gewerkschaftler momentan noch als harte Nuss. "Es muss richtig Druck gemacht werden", meinte Resch, die die aktuellen Forderungen der IG Metall als "gerecht und zeitgemäß" sieht.

Bekanntlich sollen Beschäftigte ihre wöchentliche Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden für einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren reduzieren und danach wieder auf ihre ursprüngliche Arbeitszeit zurückkehren können. Das ist derzeit so gar nicht im Sinne der Arbeitgeber in der Metall- und Elektroindustrie. "Die Arbeitgeber wollen alleine über die Arbeitszeit bestimmen", kritisierte Resch. "Aber jetzt sind wir dran." Denn: "Flexibilität darf keine Einbahnstraße sein."

Damit die Verkürzung der Arbeitszeit nicht vom Geldbeutel abhängt, fordert die IG Metall einen Entgeltzuschuss, der unabhängig vom persönlichen Einkommen für alle besonders Belasteten, zum Beispiel für Schichtarbeiter oder bei Pflege in der Familie.

Die IG Metall fordert außerdem eine Erhöhung von Lohn und Ausbildungsvergütung um sechs Prozent. Bisher bieten die Arbeitgeber provokative zwei Prozent mehr Geld und eine Einmalzahlung von 200 Euro. Zur Arbeitszeit gibt es keinerlei Angebot.

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