Etwa 5.000 Beschäftigte der Schweinfurter Metallindustrie sind dem Aufruf der IG Metall gefolgt und haben sich heute, am 16. Januar, beim Warnstreik beteiligt.
Allein der Schaeffler-Standort Schweinfurt beteiligte sich mit ca. 1.700 Beschäftigten. Dies war eine nochmalige Steigerung zum Warnstreik am 9. Januar, mit einer Beteiligung von rund 1.100 Kolleginnen und Kollegen. Die Warnstreikenden trotzten den widrigen Witterungsverhältnissen und zogen, angeführt von einer spontan organisierten Blaskapelle aus der Belegschaft, zur Kundgebung des Warnstreikes. Mit einem eigenen Block und lautstarken Fasstrommeln zeigten die Schaeffler-Auszubildenden, dass auch die Jugend hinter den Forderungen der IG Metall steht. Die Warnstreikenden waren sich einig: Das provokative Angebot bei den Tarifverhandlungen vom 15. Januar kann nicht ernst genommen werden.
Aus den Tarifverhandlungen berichtete Barbara Resch, Tarifchefin im Bezirk Bayern und Mitglied des Tarifverhandlungsteams, den aufgebrachten Metallerinnen und Metallern. Der VBM bietet weiterhin nur 2 % Entgelterhöhung mit einer Laufzeit von 15 Monaten an. Die Metallindustrie boomt wie lange nicht mehr, den Aktionären werden ordentliche Renditen bezahlt. Für die Arbeitnehmer, welche Tag und Nacht in den Fabriken arbeiten, gibt es nur so ein mikriges Angebot. Die Arbeitgeberseite versteckt sich hinter Rechtsgutachten und droht, nur einen Abschluss ohne Maßregelungsklausel abzuschließen. Sie behaupten weiterhin, die Tarifforderung zur Arbeitszeit sei gesetzeswidrig.
Peter Kippes, Erster Bevollmächtigter der IG Metall-Geschäftsstelle Schweinfurt, bedankte sich bei allen Teilnehmern des Warnstreiks für deren Engagement. Er fand es besonders bemerkenswert, dass die Arbeiter und Angestellten trotz des schlechten Wetters ihre Rechte in der Öffentlichkeit vertraten. Er wies auch darauf hin, dass Barbara Resch als ehemalige Zweite Bevollmächtigte der örtlichen IG Metall-Geschäftsstelle immer auch ein Stück Schweinfurt mit in die Tarifverhandlungen einbringt. Kippes sprach mit Stolz von der Energie, die von dieser Veranstaltung ausgehen würde. Abschließend äußerte er seine Hoffnung, dass die Arbeitgeberseite dies zur Kenntnis nehmen und ihre starre Haltung überdenken würde.