Hochmotivierte Belegschaft bestreikt erfolgreich den zweitgrößten deutschen Schaeffler-Standort mit über 6.000 Beschäftigten
Ab 06:00 Uhr früh ging bei Schaeffler in Schweinfurt nichts mehr. Die Frühschicht legte die Arbeit nieder, alle elf Tore mitsamt der Ausbildungswerkstatt im Hafen waren schon einige Zeit vorher mit Streikposten besetzt. Außer dem zwischen IG Metall und Arbeitgeber vereinbarten Notdienst bleiben alle Kolleginnen und Kollegen draußen. Streikbrecher kommen nicht ins Werk.
Thomas Karch, Leiter der gewerkschaftlichen Vertrauensleute bei Schaeffler Schweinfurt, zeigte sich mittags hochzufrieden mit dem bisherigen Verlauf: "Die Streikfront steht, die Motivation der Kolleginnen und Kollegen ist hoch. Die Vorbereitung auf den 24-Stunden-Warnstreik war aufwendig, hat uns als gewerkschaftliche Vertrauenskörperleitung viel Zeit und Energie gekostet.
Dafür ist es umso schöner, dass alles wie am Schnürchen funktioniert. Rund 600 Streikposten sind rund um die Uhr im Einsatz. Wir machen diese Aktion erstmalig, sind froh und auch ein wenig stolz – nicht zuletzt auf die fantasievollen Aktionen an den Toren." Norbert Lenhard, Betriebsratsvorsitzender, betont: "Die Vertrauenskörperleitung hat hervorragende Arbeit geleistet!"
Im Rahmen der aktuellen Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie 2017/2018 war Schweinfurt bereits dreimal der Kundgebungsort für Großaktionen der IG Metall. Sowohl beim Aktionstag am 16.11.2017 als auch bei den großen Warnstreiks am 09.01.2018 und am 16.01.2018 beteiligte sich die Belegschaft von Schaeffler Schweinfurt mit vierstelligen Teilnehmerzahlen.