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08.05.2018
Gesamt- und Konzernbetriebsrat: Zukunftsvereinbarung wirkt!

Integration von BCT: Werke und Werkleiter werden gestärkt – GKBR setzt Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen durch

Der Schaeffler-Vorstand hat heute eine äußerst positive wirtschaftliche Bilanz für die ersten drei Monate 2018 veröffentlicht. Mindestens genauso viel Medienwirbel hat die gestrige Ankündigung des Vorstands verursacht, dass der vor drei Jahren gegründete Geschäftsbereich BCT (Bearing Components & Technologies) aufgelöst werden soll.

Der Bereich BCT mit rund 35.000 Beschäftigten weltweit wird integriert, die BCT-Werke werden den Bereichen Automotive beziehungsweise Industrie zugeordnet. Schaeffler insgesamt hat derzeit rund 91.000 Mitarbeiter. Mit der Umstrukturierung will die Geschäftsleitung rund 950 Stellen einsparen. Dabei sind alleine in Deutschland rund 450 Arbeitsplätze betroffen.

Der Vorstand möchte mit dieser Entscheidung die Werkleiter stärken, die Dynamik und Effizienz erhöhen – und nicht zuletzt kostenträchtige Doppelstrukturen abbauen. Die bei BCT geführte technologische Klammer für die Entwicklung, Auslegung und Herstellung von Wälzlagern wird künftig in die Vorstandsbereiche "Produktion, Logistik und Einkauf" (Hr. Schick) bzw. "Technologie" (Prof. Dr.-Ing. Gutzmer) überführt und durch Zusammenführung mit dem dort vorhandenen Wissen gestärkt.

Dem Wirtschaftsausschuss des Gesamt- und Konzernbetriebsrats wurden diese einschneidenden Änderungen bei einer kurzfristig anberaumten Sondersitzung am 7. Mai offiziell mitgeteilt. Die Arbeitnehmervertreter haben ihre Sorge und Kritik geäußert: Die ständigen Umstrukturierungen – Spartenaufteilung Automotive, Core, Core II, Shared-Service-Center Breslau – und der schmerzhafte Personalabbau führen zu starker Verunsicherung und auch Unmut in der Belegschaft.

"Schaeffler ist kein Sanierungsfall", betonte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Norbert Lenhard, "sondern ein hochprofitables und wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen. Zum Glück haben wir seit April die Zukunftsvereinbarung. Der Arbeitgeber muss seitdem alle wesentlichen wirtschaftlichen Veränderungen vorab mit uns besprechen. So konnten wir erreichen, dass die erneute Organisationsänderung und der schmerzhafte Personalabbau zumindest sozialverträglich gestaltet werden."

Konkret wurden dank dem Gesamt- und Konzernbetriebsrat betriebsbedingte Kündigungen sowie Standortschließungen ausgeschlossen. Stattdessen sollen ein längerer Übergangszeitraum sowie Maßnahmen wie die natürliche Fluktuation, Altersteilzeit, Abfindungen, Umsetzungen usw. dafür sorgen, dass die Umstrukturierung mit Rücksicht auf die Beschäftigten gestaltet wird. Die Medien haben breit über die Integration von BCT berichtet, auch über den sozialverträglichen Personalabbau.

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