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25.05.2018
Gesamt- und Konzernbetriebsrat: Mehr Mitarbeiterfreundlichkeit erreicht!

Nach jahrelangem Drängen des Gesamt- und Konzernbetriebsrats wird Schaeffler ab 1. Januar 2019 die Mitarbeiterzahl neu darstellen. Damit wird Teilzeitarbeit im Unternehmen deutlich aufgewertet und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben erhöht

Bisher herrscht bei Schaeffler das "Kopfzahl"-Denken vor: Der sogenannte "Headcount (HCO)" bestimmt das Handeln und sorgt dafür, dass Führungskräfte kein Interesse an der Einrichtung von Teilzeitstellen haben. Denn diese zählen bei der Berechnung des Personals genauso viel wie Vollzeitstellen. Bei knappen Personalbudgets führt dies dazu, dass Vorgesetzte möglichst nur Vollzeitbeschäftigte haben möchten. Teilzeitarbeit ist eher ungern gesehen.

Besonders arbeitnehmerfreundlich ist dies nicht und es trägt insbesondere wenig zur Work-Life-Balance bei, also zur Vereinbarkeit von Familie bzw. Privatleben und Beruf. Deshalb war dem Gesamt- und Konzernbetriebsrat der "Headcount" schon lange ein Dorn im Auge. Immer wieder forderten die Arbeitnehmervertreter den Vorstand auf, die tatsächlich gearbeiteten Stunden zu berücksichtigen anstatt nur stupide die Köpfe zu zählen.

Mit der neuen Arbeitsdirektorin Corinna Schittenhelm hat der Gesamt- und Konzernbetriebsrat erstmals im Vorstand ein offenes Ohr für sein Anliegen gefunden. Nun wird ab dem 1. Januar 2019 bei Schaeffler umgestellt, von der Headcount-Betrachtung auf die Vollbeschäftigtenäquivalenz-Berechnung, neudeutsch: "Full Time Equivalent (FTE)". Damit ist gemeint, dass die tatsächliche Stundenzahl der Beschäftigten als Grundlage der Personalarbeit betrachtet wird.

Die FTE-Berechnung läuft so, dass beispielsweise zwei "halbe" Teilzeitstellen (mit 50 Prozent der vollen Arbeitszeit) nicht mehr als zwei volle Stellen gerechnet werden (wie beim "Headcount"), sondern als eine ganze Stelle. Der Headcount wird zwar nicht gänzlich abgeschafft, aber entscheidend ist künftig die FTE-Berechnung. In Zeiten des Fachkräftemangels sollte es Führungskräften daher künftig leichter fallen, auf Teilzeitwünsche aus der Belegschaft einzugehen.

Der Gesamt- und Konzernbetriebsrat freut sich über diesen schönen und wichtigen Erfolg. Er passt optimal zusammen mit dem neuen IG Metall-Flächentarifvertrag. Denn die darin enthaltenen Möglichkeiten der "kurzen Vollzeit" (28 bis 35 Stunden) und der Wahloption "T-ZUG" mit acht zusätzlichen freien Tagen im Jahr (für besonders belastete Beschäftigtengruppen) tragen – wie auch die FTE-Umstellung ab 1. Januar 2019 – zur besseren Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf bei.

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