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08.06.2018
IG Metall/Wirtschaft Aktuell: Konjunkturdelle im ersten Quartal 2018

Trotz eines leicht schwächeren Wirtschaftswachstums in den ersten drei Monaten 2018 befindet sich die Auslastung der deutschen Industrie weiterhin auf einem hohen Niveau

Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland 2012-2018

Kapazitätsauslastung in deutscher Metall- und Elektroindustrie 2005-2018

Die US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium und drohende Eskalationsszenarien des Handelskonflikts belasten die Geschäftserwartungen in Deutschland. Allerdings ist die Lage besser als die Stimmung. Zwar ließ das Wachstum im ersten Quartal mit plus 1,6 Prozent etwas nach, korrigiert um Kalendereffekte erreichte der Zuwachs jedoch kräftige 2,3 Prozent.

Die Konjunkturdelle erklärt sich aus dem schwächeren Außenhandel, der als kräftigster Wachstumstreiber des Vorquartals dem privaten Konsum erneut das Feld räumen musste. Die Metall- und Elektroindustrie erzielte im ersten Quartal deutliche Zuwächse bei Umsatz und Produktion. Sonderfaktoren wie die Grippewelle und Streiktage reduzierten allerdings das Arbeitsvolumen und trieben die Lohnstückkosten. Ungeachtet der schwächeren Auftragslage ist die Kapazitätsauslastung im zweiten Quartal mit knapp 90 Prozent weiterhin sehr hoch.

Die Aussichten für das zweite Quartal 2018 sind ungeachtet dieser Ereignisse positiv, zumal der Auslastungsgrad in der Metall- und Elektroindustrie weiterhin in etwa dem Vorkrisenniveau entspricht und in vielen Unternehmen massiv Überstunden geleistet werden. Dies wirkt sich günstig auf die Investitionsbereitschaft aus. Produktion, Export und Beschäftigung werden sich in den nächsten drei Monaten entsprechend der Erwartungen einer Mehrheit der Metall- und Elektrounternehmen stabil entwickeln.

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