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10.07.2018
Elektromobilität: Neue Batteriezellenfabrik in Thüringen?

Chinesischer Batteriezellenhersteller-Gigant CATL plant eine große Fabrik zwischen Erfurt und Arnstadt

Der größte Produzent von Batteriezellen in China, CATL (Contemporary Amperex Technology Ltd.), plant laut verschiedenen Medienberichten die Errichtung einer neuen Fertigungsstätte in Thüringen. Anlass für die Investitionsabsichten sind nach eigenen Angaben die Bemühungen von BMW, Batterien für seine Elektrofahrzeuge aus einer Fertigung in Deutschland zu beziehen.

Die IG Metall begrüßt diese Investition, doch sie bedauert zugleich, dass es bisher keine deutsche Batteriezellenfertigung gibt. Zwar entsteht in den Zellfabriken jeweils nur eine geringe vierstellige Zahl von Arbeitsplätzen, weil sie hochautomatisiert sind. Doch die Technologie zu beherrschen und selbst Produzent zu sein, ist von hoher Bedeutung, auch um Lieferboykotte umgehen zu können.

Bisher werden Batteriezellen nur in Ostasien - China, Südkorea, Japan - sowie in den USA (Teslas "Gigafactory" in Nevada) hergestellt. Doch die fertige Batterie macht einen Großteil der Wertschöpfung von Elektrofahrzeugen aus. Die deutschen Autohersteller haben erklärt, dass die Batteriezellenfertigung nicht zu ihrer Kernkompetenz zählen soll. Es sei ein Massenprodukt.

Doch wer sich nur die Bündelung von Batteriezellen zu Batteriemodulen und Batterien beschränkt, der schneidet sich selbst ohne Not von der technologischen Entwicklung ab. Die IG Metall fordert deshalb eine eigene Batteriezellenfertigung durch die deutsche Automobilindustrie in Deutschland. Als Standort kämen die "Autohochburgen" Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen in Frage.

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