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20.08.2018
Hans-Böckler-Stiftung: Tariflöhne steigen noch deutlicher als im Vorjahr

Tariflohnanstieg von durchschnittlich 3,1 Prozent im Jahr 2018 sorgt für Kaufkraftzuwachs – Tarifarchiv der Hans-Böckler-Stiftung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) veröffentlicht Überblick

„Insgesamt sind die Tarifabschlüsse 2018 deutlich höher als im Vorjahr ausgefallen“, sagt der Leiter des WSI-Tarifarchivs Thorsten Schulten – um durchschnittlich 3,1 Prozent nach jeweils 2,4 Prozent in den beiden Vorjahren. Dies ergibt sich aus der aktuellen Halbjahresbilanz des Tarifarchivs des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.

Berücksichtigt man nur die Neuabschlüsse aus dem Jahr 2018, so ergibt sich sogar ein Lohnplus von 3,7 Prozent. Der Spitzenreiter ist dabei das Bauhauptgewerbe mit einer jahresbezogenen Tariferhöhung von 5,2 Prozent. In der Metallindustrie steigen die Tariflöhne um 4,0 Prozent und beim öffentlichen Dienst (Bund und Gemeinden) ergibt sich ein durchschnittlicher Zuwachs von 3,4 Prozent.

Einige Lohngruppen (Berufseinsteiger, unterste Lohngruppen sowie bestimmte Fachkräfte) erhalten dabei auch deutlich höhere Zuwächse von mehr als 4,0 Prozent. Bei einem durchschnittlichen Anstieg der Verbraucherpreise von 1,7 Prozent im ersten Halbjahr 2018 ergibt sich demnach ein Reallohnzuwachs von 1,4 Prozent. "Damit leisten die Tariflöhne einen wichtigen Beitrag dafür, dass der lange, von einer starken Binnennachfrage getragene Aufschwung weitergeht", so Schulten.

Im 1. Halbjahr 2018 wurden von den DGB-Gewerkschaften für insgesamt etwa 8,5 Millionen Beschäftigte neue Tarifabschlüsse vereinbart. Die durchschnittliche Laufdauer beträgt 26,8 Monate, so dass die große Mehrzahl der Vereinbarungen zweistufige Lohnerhöhungen für 2018 und 2019 vorsieht. Von den großen Tarifbereichen stehen im 2. Halbjahr 2018 vor allem noch die Verhandlungen in der chemischen Industrie auf der Tagesordnung.

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