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31.08.2018
IG Metall: Gute Konjunktur und hohe Risiken

Von April bis Juni 2018 wuchs die deutsche Wirtschaft mit zwei Prozent solide weiter – Risiken durch zunehmende Abschottung der Märkte bestehen weiter

Der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland geht in die Verlängerung, aber die Risiken des protektionistischen Säbelrasselns bleiben. Konkret drohen die deutschen Exporte unter dem britischen Ausstieg aus der Europäischen Union, unter den Russland-Sanktionen von EU und USA sowie unter den Abschottungstendenzen von US-Präsident Trump zu leiden.

Die Weltwirtschaft setzte das gebremste Wachstum auch im zweiten Quartal 2018 fort. Zwar widerrief der Internationale Währungsfonds im Juli 2018 aufgrund wirtschaftlicher Risiken die Vorhersagen für einzelne Länder. Aber  insgesamt bleibt es bei der Jahresanfangsprognose für ein weltweites Wirtschaftswachstum um knapp vier Prozent in 2018 und 2019.

Unter dem Eindruck eines etwas geringeren Wachstums im ersten Quartal 2018 (plus 2,1 Prozent) senkten einige Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Sommerprognosen für Deutschland von über zwei Prozent für dieses Jahr auf knappe zwei Prozent.

Im Jahr 2019 werden Kapazitätsengpässe das Wirtschaftswachstum geringfügig bremsen. Im zweiten Quartal 2018 wuchs die deutsche Wirtschaft jedoch kalenderbereinigt mit zwei Prozent solide weiter. Das Wachstum wird getragen durch den Konsum und die Investitionen.

Beachtlich ist dabei der Zuwachs der deutschen Arbeitnehmerentgelte im zweiten Quartal um 4,7 Prozent. Dies ist ein Ergebnis der guten Tarifabschlüsse, die in diesem Zeitraum wirksam wurden. Zusammen mit der sich weiterhin positiv entwickelnden Beschäftigung stärkt die Entgeltentwicklung den privaten Konsum.

Erfreulich ist, dass die Ausrüstungsinvestitionen mit plus 5,4 Prozent ihren positiven Trend im zweiten Quartal 2018 mit kräftiger Dynamik fortsetzten. Dies ist eine Folge der nach wie vor hohen Auslastung. Etwa die Hälfte des (nicht kalenderbereinigten) deutschen Wirtschaftswachstums im zweiten Quartal von plus 2,3 Prozent steuerten der private Konsum und die Investitionen mit insgesamt 1,2 Prozentpunkten bei.

Der Impuls des Außenbeitrags ist mit 0,4 Prozentpunkten geringer: Nach der eher schwachen Exportentwicklung im ersten
Quartal (plus  2,2  Prozent) legten die Ausfuhren im zweiten Quartal 2018 um kräftige 4,2 Prozent zu, übertrafen damit allerdings nur leicht die aufgrund der guten Binnenkonjunktur ebenfalls um 4,1 Prozent wachsenden Einfuhren.

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