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25.09.2018
Schweinfurt: Zukunftsvereinbarung zieht Kreise

Der Gesamt- und Konzernbetriebsrat von Schaeffler hat die Zukunftsvereinbarung kürzlich dem Betriebsrat von ZF Sachs Schweinfurt vorgestellt

In der aktuellen Ausgabe seiner Mitarbeiterzeitung – der "Klartext" Nr. 02/2018 – berichtet der Betriebsrat von ZF Sachs Schweinfurt von einer Diskussion mit den Betriebsrats-Kolleginnen und -Kollegen von Schaeffler. Beide Firmen stecken derzeit in einer tiefgreifenden Transformation: Von der Kernkompetenz bei mechanischen Produkten in Richtung einer stärkeren Integration von elektronischen und IT-Komponenten.

In der Diskussion wurden die Unterschiede in der Strategie der beiden Konzerne deutlich. Bei Schaeffler wollen Vorstand und Betriebsräte, Eigentümer (Familie Schaeffler) und Gewerkschaft (IG Metall) auf Grundlage der Zukunftsvereinbarung an einem Strang ziehen. Mit dem Innovationsfond sollen frühzeitig neue Chancen erschlossen werden. Mit der Footprint-Analyse werden alle deutschen Schaeffler-Standorte auf die Zukunftsfähigkeit überprüft, im paritätisch besetzten Steuerkreis werden die Ergebnisse gemeinsam beleuchtet.

Bei ZF hingegen sieht das Management auf Konzernebene bisher keinen Anlass, eine ähnlich weitreichende Vereinbarung mit Betriebsräten und Gewerkschaft abzuschließen. Man fährt "auf Sicht" und spricht mit den Arbeitnehmervertreterinnen und -vertretern nur über unmittelbar bevorstehende Entwicklungen sowie über künftige Produkte. Ein gemeinsamer Dialog über die langfristige Strategie sowie ein gemeinschaftliches Anpacken von Themen hingegen findet derzeit nicht statt.

Zwar gibt es positive Ansätze wie den Innovationsfond bei ZF Friedrichshafen und die Job-Agentur mitsamt dem Qualifizierungsfond bei ZF Schweinfurt. Doch dies bleibt Stückwerk an einzelnen Standorten. Es fehlt der "große Wurf" auf Gesamt- und Konzernebene. Der Betriebsrat von ZF Schweinfurt könnte sich deshalb sehr gut den Abschluss einer Transformationsvereinbarung vorstellen und wird hier weiter am Drücker bleiben.

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