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25.09.2018
Hans-Böckler-Stiftung: Wohnungsproblem in Großstädten

Von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte aktuelle Studien liefern eine umfassende empirische Bestandsaufnahme mit detaillierten Daten für die 77 deutschen Großstädte von Aachen bis Würzburg.

Wie groß ist das Wohnproblem in Deutschland? Welche Instrumente helfen, es zu lösen, welche nicht? Damit beschäftigten sich vor kurzem der Alternative Wohngipfel und die Spitzenrunde im Kanzleramt. Unter den folgenden Links finden sich die zentralen Ergebnisse zusammengefasst. Am Ende der Kurztexte ist jeweils die komplette Studie verlinkt.

In den deutschen Großstädten fehlen rund 1,9 Millionen günstige Wohnungen, darunter etwa 1,4 Millionen günstige Apartments unter 45 Quadratmetern für Einpersonenhaushalte. Am stärksten Betroffen sind Singles mit geringen Einkommen, aber auch Familien mit fünf und mehr Personen haben zunehmend Probleme, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Am größten ist die Lücke in Berlin, Hamburg und Köln, wie die Infografik zeigt: https://www.boeckler.de/fotostrecke_boeckler_impuls-r.htm?id=113670&chunk=1 .

Auch über den harten Kern der Wohnungsnot hinaus werden viele Menschen durch Wohnkosten schwer belastet. Vier von zehn Großstadthaushalten, in denen rund 8,6 Millionen Menschen leben, müssen eine problematisch hohe Mietbelastung tragen. Die Städte mit der höchsten mittleren Mietbelastungsquote zeigt die Infografik unter https://www.boeckler.de/110842_110855.htm . Alle Werte wurden im Datenblatt zur Studie veröffentlicht: https://www.boeckler.de/pdf_fof/99312.pdf .

Wohngeld, sozialer Wohnungsbau und die Mietpreisbremse sind die drei wichtigsten Instrumente, mit denen Wohnen bezahlbar gehalten werden soll. Doch derzeit leisten sie „nur einen sehr eingeschränkten Beitrag für die Versorgung der Haushalte mit den größten sozialen Wohnversorgungsbedarfen“, konstatiert unsere neue Studie. Das liege wesentlich an einer problematischen Gewichtung, bei der das Instrument mit dem größten Potenzial – der Aufbau eines ausreichend großen, dauerhaft preisgedämpften Wohnungsbestands – mit vergleichsweise wenig Geld ausgestattet ist.

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