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02.11.2018
Verkehrsclub: Neue Diesel sind "sauber"

Neue Studie des ökologischen "Verkehrsclub Deutschland (VCD)" belegt, dass neue Dieselfahrzeuge der Euro 6d-TEMP-Abgasnorm nun auch im Straßenbetrieb die gesetzlichen Grenzwerte einhalten

Wer sich in Zeiten von Diesel-Fahrverboten und der Klimakrise einen Neuwagen kaufen möchte, dem empfiehlt der ökologische Verkehrsclub in seiner "VCD Auto-Umweltliste 2018/2019" 61 Fahrzeuge. Sie enthält 21 sparsame Benziner, acht Benzin-Hybride, sieben reine Elektroautos, zwei Plug-In-Hybride und ein Erdgasfahrzeug.

Im Gegensatz zum letzten Jahr listet der VCD auch 22 Diesel-Modelle. Die Diesel halten die Euro 6d-TEMP-Abgasnorm ein und sind durch einen SCR-Katalysator nicht nur im Labor, sondern auch auf der Straße sauber. Auf der Liste finden Verbraucher nur solche Autos, die aufgrund ihrer geringen Schadstoffwerte auch künftig in deutsche Innenstädte fahren können und die wegen ihres niedrigen Verbrauchs aus Klimasicht vertretbar sind.

Zu den empfehlenswerten Autos zählt der VCD Benzin-Hybride wie den als Familienauto und als Taxi bewährten Toyota Prius Hybrid, sparsame Benzin-Direkteinspritzer mit Partikelfilter wie den Ford Focus EcoBoost sowie das meist verkaufte Elektroauto in Deutschland, den Renault ZOE. Als Dieselfahrzeug schneidet unter anderem der Peugeot 308 SW Blue HDi 100 gut ab. Alle vom VCD gelisteten Autos stoßen nach dem neuen, realitätsnäheren Prüfverfahren WLTP maximal 135 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Dies entspricht einem Verbrauch von 5,1 Litern Diesel und 5,7 Litern Benzin. Zudem beträgt der Fahrlärm der Autos nicht mehr als 73 Dezibel.

Wasilis von Rauch, VCD-Bundesvorsitzender, sagt dazu: "Die Diskussion um die Umwelteigenschaft von Autos ist beherrscht vom Abgasskandal, der immer neue Blüten treibt. Das weltweit größte Umweltproblem ist die Klimakrise, die durch den weiterhin viel zu hohen Ausstoß von Treibhausgasen voranschreitet. Deswegen müssen neue Autos nicht nur wenig Schadstoffe ausstoßen, sondern auch wenig Kraftstoff verbrauchen und wenig CO2 produzieren."

Der VCD warnt vor dem Kauf neuer Diesel der Euro 6c-Norm. Diese stoßen oft ein Vielfaches der erlaubten Stickoxidwerte aus, weshalb ihnen künftig die Zufahrt in deutsche Innenstädte verwehrt werden könnte. Auch von Benzin-Direkteinspritzern ohne Partikelfilter rät der ökologische Verkehrsclub ab. Die Autohersteller verkaufen diese Fahrzeuge weiter, obwohl klar ist, dass diese Pkw aufgrund des Ausstoßes von Feinst-Rußpartikeln hohe Gesundheitsschäden anrichten und künftig ebenfalls von Fahrverboten betroffen sein können.

Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD, betont: "Die Autohersteller haben bis heute massiv betrogen, Politiker in Bund, Ländern und Kommunen bei der Luftreinhaltung jahrelang versagt. Dass nun Gerichte über Diesel-Fahrverbote für saubere Luft sorgen müssen, ist der bittere aber notwendige Schritt, um die Gesundheit der Bürger zu schützen. Für die Menschen, die auf ein Auto angewiesen und durch Fahrverbote verunsichert sind, wollen wir Licht ins Dunkel bringen. Es darf nicht sein, dass Dreckschleudern ausgetauscht werden gegen Neufahrzeuge, die im Realverkehr die Stickoxid-Grenzwerte um das Mehrfache reißen. Die Autokäufer müssen hier genau hinsehen und dürfen sich nicht Autos aus der Mottenkiste andrehen lassen."

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