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02.11.2018
IG Metall: Demografischer Wandel in der Metall- und Elektroindustrie

Gewerkschaft fordert ein Weiterdenken bei alternsgerechter Arbeit – Solidarität und Zusammenarbeit der Generationen anstatt Spaltung der Gesellschaft!

Die aktuelle Grafik zur Altersstruktur der Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in den Jahren 2000, 2007 und 2014 zeigt: Der Anteil der älteren Kollegen steigt, der Anteil der Jüngeren geht zurück.

Damit die Industrie zukunftsfähig bleibt und um den demografischen Wandel zu meistern, braucht es einen ganzheitlichen Ansatz. Flexible Arbeitszeitmodelle und Rentenübergänge sowie Nachwuchs- und Frauenförderung gehören zu einem solchen Konzept dazu, meint die IG Metall. Denn aufgrund der schon seit Jahrzehnten niedrigen Geburtenraten altert die deutsche Gesellschaft beständig. Dies schlägt inzwischen auch auf das Durchschnittsalter der Belegschaften voll durch.

Für die Firmen ist es höchste Zeit zu handeln, um den demografischen Wandel zu meistern. Das Werben um Auszubildende, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Unterstützung bei der Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Eltern oder Lebensarbeitszeitkonten sowie das Angebot eines "beständigen" Jobs sind wichtige Faktoren, mit denen sich die Firmen als attraktive Arbeitgeber präsentieren und die Lücken füllen sollten, die durch den Weggang älterer Beschäftigter gerissen werden.

Dabei werben immer mehr Unternehmen mittlerweile um mehr Frauen für die "typischen Männerberufe" in der Fertigung. Hier besteht teilweise noch ein großer Nachholbedarf. Auch den gesunden Übergang in die Rente sollten die Unternehmen sichern und die Beschäftigten so lange wie möglich im Betrieb halten. Dazu empfiehlt die IG Metall, sich genau anzuschauen, welche neuen Möglichkeiten es zum Einsatz von leistungsgewandelten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Werken gibt.

Zu all diesen Maßnahmen gehört eine flankierende Sozialpolitik. Denn die Betriebe können nicht alle Probleme alleine lösen. Statt einer Rente ab 67 plädiert die IG Metall für eine neue Altersteilzeit sowie einen abschlagsfreien Ausstieg für langjährig Versicherte und Erwerbsgeminderte. Auch das Rentenniveau muss gesichert und armutsfest sein. Gute Renten funktionieren nur solidarisch finanziert – mit einer Demographie-Reserve und einer Erwerbstätigenversicherung.

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