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10.05.2019
Steinhagen: Schaeffler-Mitarbeiter wollen Antworten

Die Regionalzeitung "Westfalen-Blatt" berichtet über die Betriebsversammlung am Schaeffler-Standort Steinhagen

Jörg Schütze, Betriebsratsvorsitzender von Schaeffler Steinhagen

Rund 200 von derzeit 420 Arbeitsplätzen sind durch das Effizienzprogramm "RACE" bei Schaeffler in Steinhagen bedroht. Der Bereich Automotive OEM soll verlagert bzw. geschlossen werden. Dies erklärt die gedrückte Stimmung bei der Betriebsversammlung am 6. Mai, wie der Betriebsratsvorsitzende Jörg Schütze dem Westfalen-Blatt mitgeteilt hat.

Der Betriebsrat hatte den Vorstand vor der Betriebsversammlung aufgefordert, seine Entscheidung zur Teilschließung selbst zu begründen. Auch ein Fragenkatalog war dem Management vorab zugesendet worden. Doch es erschien kein Vorstandsmitglied und die Fragen wurden ebenfalls nicht beantwortet. Dementsprechend verärgert reagierten Beschäftigte und Betriebsrat.

Die Forderung lautet, dass die Schiebemuffen für das Schaltgetriebe weiterhin in Steinhagen gefertigt werden. Bei einer Verlagerung befürchtet der Betriebsrat ein langsames "Ausbluten" des Standorts, ähnlich wie in Wuppertal. Denn die Kosten würden anteilig für den verbleibenden Rest des Werks steigen. Außerdem besteht die Gefahr, dass Beschäftigte auch im verbleibenden Industrie-Bereich des Werks kündigen und ihr wichtiges Knowhow verloren geht.

Falls die Schiebemuffen nicht mehr in Steinhagen hergestellt werden können, fordert der Betriebsrat dafür Ersatzprodukte. Die Betriebsversammlung wurde am Montag nur unterbrochen, weshalb sie jederzeit fortgeführt werden kann. Der Betriebsrat besteht darauf, dass der Fragenkatalog vom Vorstand beantwortet wird. Neben der IG Metall hat auch Bürgermeister Klaus Besser seine Unterstützung für die bedrohten Arbeitsplätze erklärt.

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