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02.05.2019
SKF: Zukunftsperspektive für Schweinfurt erarbeitet

Management und Betriebsrat verabschieden Spar- und Zukunftsprogramm für den SKF-Standort Schweinfurt

Wie verschiedene Medien im Sommer 2018 berichteten, fährt das Management des schwedischen Wälzlagerherstellers SKF (Svenska Kullagerfabriken) einen harten Sparkurs, um den Gewinn zu steigern und damit die Voraussetzungen für zukunftsgerichtete Investitionen zu schaffen. Laut Finanzen.net erzielte SKF im Jahr 2018 ein Ergebnis vor Steuern von 10.174,00 Schwedische Kronen, bei einem Umsatz von 85.713,00 Schwedischen Kronen. Der Vorsteuergewinn lag somit im vergangenen Jahr bei 11,87 Prozent und damit auf einem Rekordwert.

Der Sparkurs trifft auch Schweinfurt. Der hiesige SKF-Standort soll wieder eine gute Zukunftsperspektive bekommen, so lautet die erklärte Absicht von Management und Betriebsrat. Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite haben deshalb nach langen Verhandlungen ein gemeinsames Programm verabschiedet, das den Standort in seiner Wettbewerbsfähigkeit stärken soll. Auf einer ordentlichen Betriebsversammlung nahmen der Betriebsratsvorsitzende Norbert Völkl und der Vorsitzende der Geschäftsführung, Martin Johannsmann, Stellung zum Zukunftspakt, dessen Details in den nächsten Wochen noch ausgearbeitet werden. Die Belegschaft wurde aber bereits jetzt über die Eckpunkte der Vereinbarung informiert.

Wegen der stärker werdenden Wettbewerbssituation, so die Erklärung, sollen die Kosten am Standort Schweinfurt um 100 Millionen Euro im Jahr gesenkt werden. Damit will man weiterhin preislich mithalten können. Eine Herausforderung liegt darin, die Produktqualität zugleich auf dem von Kundenseite gewünschten hohen Niveau zu halten. Geschäftsführung und Betriebsrat möchten durch weitere Investitionen in Maschinen und Anlagen die Produktivität verbessern, die Kosten im Einkauf senken und die Effizienz der Abläufe durch bessere Planungsinstrumente, optimierten Produktionsfluss und den Ausbau des SKF-Produktionsprozesses steigern.

Gleichzeitig wird es den Beschäftigten und der Organisation möglich gemacht, die nötigen Kompetenzen für die zukünftigen Anforderungen in Sachen Digitalisierung und Industrie 4.0 aufzubauen. Trotz aktuell guter wirtschaftlicher und konjunktureller Situation sei allen Seiten bewusst, dass aufgrund der Transformation in neue Technologien und durch das Programm "Local for Local" bevorstehende Verlagerungen nach China ein "Personalüberhang" entstehen werde. Das geplante Maßnahmenpaket sehen Geschäftsführung und Betriebsrat als gute Voraussetzung, mit neuen Geschäften entgegen zu wirken.

Norbert Völkl erklärt dazu: „Uns ist der Spagat gelungen, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und dennoch die Beschäftigungsperspektive zu sichern. Die Angst um die Zukunft des Standortes Schweinfurt und damit um die Arbeitsplätze war eine Zumutung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jetzt herrscht Klarheit in den zentralen Punkten. Das Ergebnis wurde von den Kolleginnen und Kollegen mit Erleichterung aufgenommen.“ Auch der Geschäftsführer und Arbeitsdirektor Harald Speck ist überzeugt: „Mit den getroffenen Vereinbarungen haben wir Maßnahmen für eine nachhaltige Zukunft des Standortes definiert. Es ist gelungen, sowohl Unternehmens- als auch Belegschaftsinteressen gleichermaßen zu berücksichtigen.“

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