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17.06.2019
Unna: Belegschaft und Betriebsrat kämpfen weiter um die Zukunft

Bei der Betriebsversammlung am 17.06. erklärt der Gesamt- und Konzernbetriebsrat seine Solidarität – Alle Schaeffler-Standorte sollen erhalten bleiben und es darf keine betriebsbedingte Kündigungen geben!

Der stellvertretende Gesamtbetriebsratsvorsitzende Salvatore Vicari erklärt seine Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen in Unna

Am Montag, dem 17.06.2019 fand am Schaeffler-Standort Unna die zweite Betriebsversammlung dieses Jahres statt. Der Betriebsratsvorsitzende André Keuthan gab zunächst einen Überblick, was seit der Ankündigung vom 20.03. geschehen ist, das Werk Unna zu schließen.

Insbesondere ging er dabei auf all die Aktivitäten von Betriebsrat und IG Metall seit der Bekanntgabe der Schließungsdrohung ein. Danach gab er einen aktuellen Stand zur Untersuchung des INFO-Instituts. Das arbeitnehmernahe Institut wurde vom Betriebsrat Unna und dem Gesamt-/Konzernbetriebsrat beauftragt, die Zahlen des Arbeitgebers kritisch zu prüfen und Zukunftsperspektiven für Unna zu erarbeiten.

André Keuthan erklärt dazu als Betriebsratsvorsitzender: "Bisher liegt uns noch nicht die abschließende Bewertung des INFO-Instituts vor, doch wir erwarten sie für die nächsten Wochen. Dann werden wir auf den Arbeitgeber zugehen und mit ihm über die Zukunft des Standorts sowie der drei weiteren bedrohten Standorte Hamm, Kaltennordheim und Steinhagen verhandeln. Auch dort wurde das INFO-Institut mit einer kritischen Prüfung beauftragt."

Nach dem Beitrag des Betriebsrats stellte Salvatore Vicari, stellvertretender Gesamtbetriebsratsvorsitzender, klar: "Wir setzen uns weiterhin für den Erhalt aller Standorte und Arbeitsplätze ein! Noch ist nichts entschieden, und im Management zeigt sich langsam Bewegung in unsere Richtung –  auch dank unseres erfolgreichen bundesweiten Aktionstags am 07.06. Entscheidend ist, dass Belegschaft und Betriebsrat in den vier betroffenen Standorten weiter zusammenhalten und weiterkämpfen."

Vicari rief auch zur Teilnahme an der IG Metall-Großkundgebung "Transformation: sozial, ökologisch, demokratisch, fair!" am 29.06. in Berlin auf. Alleine die Tatsache, dass der stellvertretende Gesamtbetriebsratsvorsitzende vor Ort war, hob die Stimmung deutlich an. Eingeladen war auch der langjährige Betriebsratsvorsitzende in Unna und IG Metaller Jürgen Schumacher. Er gab den Beschäftigten in seiner Rede mit: "Kolleginnen und Kollegen, wer kämpft, der kann verlieren – wer nicht kämpft, der hat schon verloren!"

Unter dem Punkt "Verschiedenes" kündigte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Carsten Wendt an, dass die Belegschaft von LuK Unna ein Mitarbeiterfest komplett in eigener Regie plant. Der Termin ist am 14.09.2019, und ein solches Fest "von UNS für UNS in Unna" ist eine Premiere. Zum Abschluss gaben mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verstehen, dass Aufgeben keine Option ist und man nicht den Kopf in den Sand stecken wird.

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