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01.07.2019
Hamm: Standort wird an Management verkauft

Führungsteam sieht gute Entwicklungschancen – Aus der Schaeffler Friction Products Hamm GmbH wird die INNO FRICTION GmbH – Betriebsrat pocht auf Beschäftigungssicherung

Das bisherige Schaeffler-Werk in Hamm wurde ans Management verkauft

Das Unternehmen Schaeffler und das Management-Team von Schaeffler Hamm haben am 28. Juni 2019 einen Vertrag unterzeichnet, nach dem das Führungsteam mit Wirkung zum 1. Juli 2019, 00:00 Uhr der neue Eigentümer der Gesellschaft wird.

Die 110 Arbeitsplätze am Standort bleiben durch das Management-Buyout (MBO) erhalten. Der Abschluss der Transaktion erfolgt in Kürze, die Veräußerung des Geschäfts unterliegt nicht der kartellrechtlichen Zustimmungspflicht. Die neue Gesellschaft wird als INNO FRICTION GmbH firmieren.

In Hamm wurden bisher speziell für die Schaeffler Gruppe Reibbeläge mit Trägerblechen für trockene Doppelkupplungen produziert. An der Spitze machte dieser Teil der Produktion zirka 60 Prozent des Umsatzes der Gesellschaft aus. Zuletzt war die Nachfrage rückläufig und der Schaeffler-Vorstand sah keine Zukunft mehr für das Werk Hamm im Konzern.

Seit der Ankündigung des Vorstands am 20. März 2019, sich vom Standort Hamm trennen zu wollen, kämpfte der Betriebsrat mit Unterstützung der IG Metall um das Überleben der Arbeitsplätze. Er schaltete das arbeitnehmernahe Beratungsunternehmen INFO-Institut ein, das die Verkaufspläne intensiv prüfte. Das INFO-Institut sieht Möglichkeiten, dass sich der Standort Hamm auch selbständig am Markt behaupten kann.

Wichtig waren Betriebsrat, Belegschaft und IG Metall vor allem, dass der Standort nicht geschlossen und dass möglichst alle Arbeitsplätze erhalten werden. Beides scheint nun gelungen zu sein. Der Betriebsrat wird künftig darauf pochen, dass die Stellenzusagen auch eingelöst werden. Er sieht Chancen für die Zukunft des Werks.

Norbert Lenhard erklärt dazu für den Gesamt- und Konzernbetriebsrat: "Wir haben den gemeinsamen Einsatz von Betriebsrat, Belegschaft und IG Metall um den Erhalt von Standort und Arbeitsplätzen von Anbeginn unterstützt. Wir freuen uns, dass dies geklappt hat, wobei wir den Standort Hamm am liebsten bei Schaeffler behalten hätten. Die nun gefundene Lösung ist ein Erfolg des engagierten Kampfes."

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