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14.03.2019
Hans-Böckler-Stiftung: Weniger Arbeit, mehr Freizeit?

Unter dem Stichwort "Wofür Mütter und Väter flexible Arbeitsarrangements nutzen" untersucht die gewerkschaftsnahe Stiftung die heutige Nutzung von Arbeitszeiten

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist seit langem ein wichtiges Thema für die Beschäftigten, und damit auch für ihre Interessenvertretung – die Gewerkschaften. Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hat nun untersucht, wie die Arbeitszeitflexibilität auf Arbeitnehmerseite genutzt wird.

Klar ist: Flexible Arbeitszeiten können die Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit mit außerberuflichen Tätigkeiten erleichtern. Gleitzeit, völlig selbstbestimmte Arbeitszeiten und Home-Office können Beschäftigten mehr Autonomie geben und somit die Möglichkeit, ihre Erwerbsarbeit an ihr Familienleben anzupassen.

Flexible Arbeitsarrangements sind daher vor allem für Eltern zentral, die sich tagtäglich der Herausforderung gegenübersehen, Job und Familie unter einen Hut zu bringen. Eltern wollen und brauchen jedoch nicht nur Zeit für Sorgearbeit, also für Kinderbetreuung, Haushalt, Einkauf und Kochen. Sie brauchen auch arbeitsfreie Stunden und Tage, um sich zu erholen und gesund zu bleiben.

Kommen Freizeitaktivitäten und Schlaf zu kurz, können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer permanenten Stress schlechter abbauen, vor allem wenn sie mit Erwerbs- und Familienarbeit doppelt belastet sind. Mehr Selbstbestimmung über Arbeitsort, Arbeitsbeginn und -ende könnte mehr Spielraum für Freizeitaktivitäten schaffen und damit der Lebensqualität von Eltern zugutekommen.

Aber bedeuten flexible Arbeitsarrangements tatsächlich ein Mehr an Freizeit? Nutzen Eltern flexibles Arbeiten, um ihre Sorgearbeit besser bewältigen zu können? Oder arbeiten Beschäftigte einfach nur länger, wenn sie flexibel arbeiten? Und falls ja: Gilt das für Mütter und Väter in gleichem Maße?

Antworten auf diese Fragen liefert der vorliegende Bericht, der anhand von Daten des Sozioökonomischen Panels untersucht, inwiefern flexible Arbeitsarrangements (Gleitzeit, völlig selbstbestimmte Arbeitszeiten und Home-Office) mit Zeit für Sorgearbeit (Kinderbetreuung), Erwerbsarbeit (Überstunden) und arbeitsfreier Zeit (Freizeitaktivitäten und Schlaf) verbunden sind.

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