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08.08.2019
Continental: IG Metall will Wandel erfolgreich gestalten

Der Autozulieferer Continental plant nach Gewinneinbrüchen einen Sparkurs und will Stellen streichen – Die IG Metall fordert den stärkeren Einbezug der Beschäftigten

Vor gut zwei Wochen hatte der Conti-Vorstand seinen Jahresausblick bei Umsatz und Gewinnmarge kappen müssen. Nun plant man, Arbeitsplätze abzubauen und damit die Ausgaben abzusenken. Darüber hinaus sollen die Investitionen in Technologien für den Verbrennungsmotor gekürzt werden. Die Konzernleitung reagiert damit auf den deutlich niedrigeren Autoabsatz im 1. Halbjahr 2019 und erwartet keine Markterholung im 2. Halbjahr mehr.

Der Continental-Finanzvorstand Wolfgang Schäfer erklärte, die Autoproduktion sei im zweiten Quartal 2019 im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent gesunken, in den Hauptmärkten von Continental sogar um neun Prozent. Deshalb würde derzeit überprüft, welche Produkte das Unternehmen künftig noch anbieten wolle. Mögliche Verkäufe von Unternehmensteilen mochte Schäfer weder bestätigen noch dementieren.

Der weltweit zweitgrößte Automobilzulieferer mit derzeit knapp 245.000 Beschäftigten (Juni 2019), dessen Aktien zu rund 47 Prozent der Familie Schaeffler gehören, hatte aufgrund der Transformation in Richtung Elektromobilität bereits im Jahr 2018 seine Sparte Antriebsstrang in die eigene Gesellschaft "Powertrain AG" abgespalten. Dieser Unternehmensbereich soll mittelfristig eigenständig werden. Neben den Produkten im Verbrennungsmotorengeschäft wird derzeit auch das Geschäft mit der Abgasnachbehandlung kritisch geprüft.

Hingegen möchte Continental verstärkt in Elektroantriebe investieren, um das Marktwachstum im Bereich Hybridantriebe und Elektrifizierungssysteme zu nutzen. Die zweite Vorsitzende der IG Metall, Christiane Benner, fordert vom Continental-Vorstand den stärkeren Einbezug der Arbeitnehmervertretung bei der Gestaltung der Transformation. Laut Benner, die auch stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende bei Continental ist, bringe die Belegschaft alle Voraussetzungen für den Umbruch hin zu Elektroantrieben mit.

Christiane Benner erklärte, die IG Metall wolle "zusammen mit IG BCE und Arbeitnehmervertretungen mit den Arbeitgebern verbindliche Schritte festlegen, wie dieser Wandel erfolgreich gestaltet und Beschäftigte an den betroffenen Standorten umqualifiziert und in Beschäftigung gehalten werden können", meldet die "Landshuter Zeitung".

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