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10.09.2019
Bosch: Breit aufgestellt in die automobile Zukunft

Dr. Volkmar Denner, Vorstandsvorsitzender des weltgrößten Automobilzulieferers Bosch, setzt in der Transformation auf einen Mix aus Elektromobilität, Brennstoffzelle und synthetischen Kraftstoffen

Dr. Volkmar Denner (Foto: Bosch/Wikimedia Commons)

In einem aktuellen Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erläutert Konzernchef Dr. Volkmar Denner die Strategie des schwäbischen Elektronikspezialisten. Er warnt davor, sich einseitig auf eine Technologie wie etwa die Batteriezellen-betriebene Elektromobilität festzulegen.

Betrachte man nämlich die gesamte Wertschöpfungskette der Mobilität von der Entstehung des Kraftstoffs und Stroms bis auf die Straße, würden Elektrofahrzeuge derzeit noch nicht sonderlich gut abschneiden. Die neueste Dieseltechnologie aus dem Hause Bosch hingegen stoße dank eines synthetischen Kraftstoffs weniger als 40 Prozent der bisherigen CO2-Emissionen aus und produziere fast kein Stickoxid mehr.

Denner gibt sich überzeugt, dass es im Jahr 2030 eine große Antriebsvielfalt geben werde, wobei 25 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge ausschließlich mit Batterien elektrisch angetrieben werde. Drei Viertel der Automobile würden demnach weiterhin einen Verbrennungsmotor haben. Dies sei auch weitgehend Konsens in der Autoindustrie. Zugleich erläutert Denner seine Absichten, aus Bosch einen "grünen" Anbieter zu machen.

Bosch investiere pro Jahr 400 Millionen Euro in die Entwicklung CO2-neutraler Mobilität und habe inzwischen ein Auftragsvolumen von 13 Milliarden Euro erreicht. Zudem forsche man an Feststoffbatterien, von denen man sich einen großen Fortschritt in Reichweite und Kosten erwarte. Im weltgrößten Elektromobilitätsmarkt China sei Bosch führend unter den Anbietern im Personenwagen-Bereich. Sein Ziel sei, Bosch bis 2020 CO2-neutral zu machen. Dies koste bis zum Jahr 2030 rund 100 Millionen Euro im Jahr. Ähnliche Anstrengungen verlangt Bosch auch von seinen Zulieferern.

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