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22.10.2019
GBR Aftermarket: Projekt GRIP und Freiwilligenprogramm

Mit einer Betriebsversammlung in Langen und einer Flugblattverteilung an allen vier Standorten nehmen die Aftermarket-Betriebsräte Stellung zu aktuellen Fragen

Die Betriebsversammlung fand am Standort Langen statt

Der Betriebsrat Hamburg war hochmotiviert beim Flugblattverteilen zum Freiwilligenprogramm ("JUPITER")

Am 21.10. fand in Langen die Betriebsversammlung statt. Im Vordergrund standen hier die Programme "GRIP" und "JUPITER". GRIP ist das Effizienzprogramm des Schaeffler Automotive Aftermarket und JUPITER ist das Freiwilligenprogramm, mit dem der Vorstand deutschlandweit im Konzern 1.300 Stellen abbauen will.

Der volle Saal bei der Betriebsversammlung zeigte, dass die Krise nun auch im Aftermarket angekommen ist. So lauteten auch die einleitenden Worte von Michael Söding, zuständiges Vorstandsmitglied für den Schaeffler Automotive Aftermarket. Zu Gast war – neben Mitgliedern des Gesamtbetriebsrats (GBR) – Jochen Homburg, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Darmstadt, als Gewerkschaftsvertreter.

Darauf folgte eine Podiumsdiskussion, die paritätisch besetzt war mit Vertretern des Arbeitgebers und des Betriebsrats. Für die Arbeitnehmerseite sprachen Tomislav Jozic (Vorsitzender des Betriebsrats Langen), Werner Selmikat (Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats) und Susanne Lau (stellvertretende Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats und Mitglied im Aufsichtsrat). Die Arbeitnehmervertreter hinterfragten u. a. die einzelnen Projekte von GRIP kritisch. Auch das Thema "Footprint", das bis zum Beginn von GRIP kein Thema im Aftermarket war, wurde beleuchtet.

Vollkommen neu war in diesem Zusammenhang die Aussage des Arbeitgebers, dass nach der Einrichtung des neuen "Aftermarket Kitting Operation" (AKO) in Halle für Langen ein neuer Standort im Umkreis von 25 km gesucht wird und dass auch alle anderen deutschen Standorte einer Footprint-Analyse unterzogen werden. Nach deutlicher Nachfrage durch Jochen Homburg in seinem Beitrag kam von Herrn Bednarik (Projektleiter von GRIP) vor der Belegschaft die Aussage, dass es eine Sicherung für alle deutschen Standorte gibt und diese nicht geschlossen werden sollen.

Diese Aussage wird die Tarifkommission der Arbeitnehmervertretung zusammen mit der IG Metall in die Verhandlungen zum Tarifvertrag einbringen und manifestieren. Ein weiteres zentrales Thema war denn auch der neue Entgeltrahmentarifvertrag ERA, der sowohl vom Gesamtbetriebsrat als auch von der IG Metall in ihren Beiträgen ausführlich behandelt wurde. Die Veranstaltung zeigte deutlich die Einheit zwischen Betriebsrat, Gesamtbetriebsrat, Aufsichtsrat und IG Metall. Es war ein absolut homogener Auftritt aller Arbeitnehmervertreter, die dem Arbeitgeber eine gemeinsame Botschaft von Einigkeit, Stärke und Solidarität sendeten.

Bereits eine Woche zuvor hatten die Betriebsräte mit einer Flugblattaktion an den vier Standorten Hamburg, Herzogenaurach, Köln und Langen auf die unschönen Folgen des Personalabbaus mit dem Programm "JUPITER" aufmerksam gemacht. Anstatt einer ruhigen Personalpolitik rudert das Schaeffler-Management derzeit hektisch mit den Armen und sorgt somit für eine zunehmend schlechtere Stimmung in der Belegschaft. Der nächste gemeinsame Auftritt der Aftermarket-Arbeitnehmervertretung wird am 10.12. auf der Betriebsversammlung in Hamburg sein. Auch hier werden neben dem Betriebsrat der Gesamtbetriebsrat und die IG Metall gemeinsam Schulter an Schulter für die Belegschaften stehen.

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