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22.10.2019
Continental: Völliger Verkauf der Antriebssparte geplant

Nach Abschreibungen erwartet der Vorstand des DAX-Konzerns "rote Zahlen" für 2019 und gibt einen düsteren Marktausblick

Der Hannoveraner Automobilzulieferer und Reifenhersteller Continental gibt Pläne für einen Teilbörsengang seiner Antriebssparte ("Vitesco") auf. Stattdessen soll das Unternehmen im ersten Halbjahr 2020 komplett an die Börse gehen.

Es wird für Vitesco eine Abspaltung von 100 Prozent mit darauffolgender Börsennotierung – ein sogenannter "Spin-off" – verfolgt. Aufgrund von 2,5 Milliarden Euro Abschreibungen für das 3. Quartal 2019 (vor allem im Bereich "Interior") rechnet der Konzern zudem für das laufende Jahr mit Verlusten und überraschenderweise auch mit einem negativen Marktausblick.

Das Handelsblatt zitiert den Vorstandsvorsitzenden Elmar Degenhart aus dem aktuellen Schreiben: "Im kommenden Jahr soll unser Antriebsgeschäft die erforderliche Selbstständigkeit und Handlungsflexibilität für die anstehenden Wachstumsschritte erhalten." Der Vitesco-Chef Andreas Wolf wird wiedergegeben mit den Worten: "Vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats erhalten wir dann Klarheit über den weiteren Weg und können uns auf die Zukunft konzentrieren."

Betriebsräte und IG Metall im Konzern haben sich zu den aktuellen Plänen des Conti-Vorstands klar ablehnend positioniert. Die angekündigte Schließung des Standorts Roding (mit derzeit 540 Arbeitsplätzen) und der Abbau von 2.250 (von zurzeit 3.700) Arbeitsplätzen in Babenhausen führten zu lautstarkem öffentlichem Protest. In Roding gingen rund 400, in Babenhausen über 2.000 Conti-Beschäftigte auf die Straße. Betriebsräte, IG Metall und Belegschaften protestierten geschlossen und forderten den Continental-Vorstand zur Umkehr auf.

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