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08.11.2019
DGB: Was heißt es heute, Gewerkschafter(in) zu sein?

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) lotet bei einer Podiumsdiskussion in Schweinfurt die Möglichkeiten und Chancen von Gewerkschaftsarbeit aus

Norbert Lenhard (2. von links) bei der Podiumsdiskussion des DGB in Schweinfurt

Bei der DGB-Diskussion im Naturfreundehaus Schweinfurt war unter anderem Norbert Lenhard eingeladen. Der Vorsitzende des örtlichen, Gesamt- und Konzernbetriebsrats wies darauf hin, dass Gewerkschaftsarbeit im Betrieb immer beides beinhalten müsse: Dialog mit der Arbeitgeberseite einerseits und Konfliktbereitschaft im Streitfall andererseits.

Wichtig sei der Dialog mit dem Management, für den bei Schaeffler im April 2018 eine Zukunftsvereinbarung zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite unterzeichnet wurde. Die Zukunftsvereinbarung beinhaltet regelmäßige Diskussionen über die Transformation des Unternehmens in einem paritätisch mit Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern besetzten Steuerkreis sowie die Einrichtung eines Innovationsfonds über fünf Jahre, bei dem die Arbeitnehmerseite über die Geldvergabe mitentscheidet.

Doch bei aller Dialogfähigkeit sei es entscheidend, gewerkschaftliche Stärke durch aktive Mitglieder im Betrieb zu erreichen. Nur, wenn die Arbeitnehmerseite im Konfliktfall ihre Mitglieder zu Aktionen mobilisieren könne, sei das Management auch zum Dialog bereit. Wichtig für die Konfliktfähigkeit sei eine gute, flächendeckende gewerkschaftliche Vertrauensleutearbeit im Betrieb und die konsequente Ansprache der Beschäftigten auf die Gewerkschaftsmitgliedschaft. Dies sei gerade im Angestelltenbereich, der in den letzten Jahren gegenüber den Beschäftigten in der Fertigung deutlich gewachsen sei, eine Herausforderung.

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