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09.01.2020
Schaeffler: 300.000ster mechatronischer Wankstabilisator in Schweinfurt gefertigt

Mit dem mechatronischen Wankstabilisator hat Schaeffler einen Meilenstein im Bereich Mechatronik für den Automotive-Sektor gesetzt und vor vier Jahren eines der komplexesten Produkte an den Standort Schweinfurt geholt.

Werkleiter Petru-Catalin Scafaru (links), Wolfgang Feser, Leiter Segment Fahrwerkaktuatoren (rechts), und die Mitarbeiter des Segments freuen sich über 300.000 mechatronische Wankstabilisatoren

Wankstabilisatoren minimieren Wankbewegungen des Fahrzeugs bei Kurvenfahrten und absorbieren einseitige Fahrbahnunregelmäßigkeiten

Über 300.000 bereits produzierte Wankstabilisatoren und die steigende Nachfrage sind nicht nur ein Beleg dafür, dass das Produkt aus den Premium-Automobilen deutscher und internationaler Hersteller nicht mehr wegzudenken ist. Sie zeugen auch von Schaefflers hoher Fertigungskompetenz.

„Wir sind vor vier Jahren mit dem Produkt hier am Standort Schweinfurt in Serie gegangen. Seitdem haben wir neue Plattformen bei unseren beiden großen Kunden gewonnen. Seit Sommer 2019 fertigen wir zum Beispiel für den Elektrosportwagen Porsche Taycan. Weitere Kundenaufträge und eine damit verbundene Volumensteigerung machen zukünftig auch Neuanläufe außerhalb des Pilotsegments erforderlich“, sagt Petru-Catalin Scafaru, Werkleiter bei Schaeffler in Schweinfurt.

Wankstabilisatoren minimieren Wankbewegungen des Fahrzeugs bei Kurvenfahrten und absorbieren einseitige Fahrbahnunregelmäßigkeiten. Das steigert Komfort und Dynamik und erhöht außerdem die Sicherheit.

Schaefflers mechatronischer Wankstabilisator setzt sich aus einem Getriebe, einem Elektromotor, dem eigentlichen Steuergerät und einem integrierten Drehmomentsensor zusammen. Der Elektromotor verdreht, zusammen mit dem hochübersetzten, dreistufigen Planetengetriebe, die beiden Stabilisatorhälften gegeneinander und erzeugt so ein Drehmoment, das stabilisierend auf die Karosserie einwirkt. Das Drehmoment wird mit Hilfe eines berührungslosen Momentensensors exakt erfasst und für eine schnelle und präzise Regelung des Aktuators verwendet.

Im Gegensatz zu hydraulischen Systemen wird bei der mechatronischen Wankstabilisierung von Schaeffler die elektrische Leistung bedarfsorientiert abgerufen – quasi „Power-on-Demand“. Ein Schlüssel hierzu ist der Elektromotor, der nur dann Leistung aufnimmt, wenn sich der Aktuator verdreht und dabei ein Moment aufbaut. Um das Moment zu halten, müssen lediglich geringe elektrische Widerstandsverluste ausgeglichen werden. Die Ausführung von Schaeffler als mechatronisches System trägt dazu bei, Kraftstoffverbrauch und Emissionen zu reduzieren. Gleichzeitig ergibt sich eine höhere Systemdynamik gegenüber Hydraulik sowie ein präziseres Lenkverhalten.

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