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20.02.2020
IG Metall Bayern: Vorgezogene Tarifverhandlungen für ein Zukunftspaket

Bezirksleiter Joachim Horn erklärt: „Arbeitgeber können nun zeigen, dass sie ernsthaft gewillt sind, Lösungen zu finden.“ – „Wir wollen die Kaufkraft stärken und den Beschäftigten Sicherheit im Wandel geben.“

Die Tarifkommission der IG Metall Bayern für die Metall- und Elektroindustrie hat heute beschlossen, mit dem Arbeitgeberverband vbm in vorgezogene Tarifverhandlungen für ein Zukunftspaket zu gehen. "Wir wollen die Kaufkraft stärken und den Beschäftigten Sicherheit im Wandel geben. Um so ein Zukunftspaket geht es in den Tarifverhandlungen", sagte Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, am heutigen Donnerstag nach der Sitzung der Tarifkommission im oberbayerischen Reichertshofen.

Die Tarifkommission hat folgende Inhalte für die Verhandlungen um ein Zukunftspaket festgelegt:
• Eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen zur Stärkung der Kaufkraft
• Rahmenvereinbarungen für betriebliche Zukunftstarifverträge auf Verlangen der IG Metall. Inhalte von solchen Zukunftstarifverträgen sollen sein: Investitions- und Produktperspektiven für Standorte und Beschäftigte, Maßnahmen zur Aus- und Weiterbildung, Regelungen zum Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen
• Bei Unterauslastung soll vorrangig eine Reduzierung des Arbeitsvolumens ohne Entgeltabsenkung erfolgen.
• Alle Beschäftigten sollen Anspruch auf eine geförderte, berufliche Qualifizierung im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes erhalten.
Erhöhung der Quoten für Altersteilzeit und andere Modelle des fließenden Übergangs entsprechend der demografischen Entwicklung.
• Vereinbarung von tariflichen Regelungen für dual Studierende
• Ein Nachhaltigkeits-Bonus für IG Metall-Mitglieder als tarifdynamischer Festbetrag
• Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung

Die erste Verhandlung der IG Metall mit dem Arbeitgeberverband vbm findet am 28. Februar statt. Horn: "Es ist genug Zeit, um bis Ostern im Rahmen der Friedenspflicht zu einem Ergebnis zu kommen. Die Arbeitgeber können nun zeigen, dass sie ernsthaft gewillt sind, in vorgezogenen Tarifverhandlungen Lösungen für ein Zukunftspaket für die Sicherheit der Beschäftigten zu finden."

Die Friedenspflicht endet am 28. April um 24 Uhr. Ab 29. April sind im Rahmen einer klassischen Tarifrunde Warnstreiks möglich.

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