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24.02.2020
SKF: Einigung über Zukunftspaket

Nach langen Verhandlungen haben sich Management und Betriebsrat für den weltweit größten SKF-Standort Schweinfurt auf ein Zukunftsprogramm zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit geeinigt

Laut einer Pressemitteilung des schwedischen Wälzlagerspezialisten "Svenska Kullagerfabriken (SKF)" informierten der Betriebsratsvorsitzende Norbert Völkl und der Vorsitzende der Geschäftsführung, Martin Johannsmann, die Belegschaft in Betriebsversammlungen über die Inhalte der Vereinbarung.

Zum einen sollten die "jährlichen Kosten des Standortes nachhaltig gesenkt" werden. Zum anderen sollen "Effizienz und Produktivität durch Investitionen in Digitalisierung und Automatisierung deutlich ansteigen". Das Zukunftspaket beinhaltet einerseits eine organisatorische Restrukturierung und einen Stellenabbau, andererseits aber auch eine Jobsicherung. Ein Interessenausgleich für die betroffenen Beschäftigten würde abgeschlossen, der Qualifizierungschancen, freiwillige Abfindungen und Altersteilzeitangebote enthalte.

Mit den genannten Maßnahmen sollen betriebsbedingte Kündigungen in den Jahren 2020 und 2021 nach Möglichkeit vermieden werden; ganz ausgeschlossen sind sie jedoch nicht. Die Pressemitteilung führt aus: "Für die Jahre 2022 bis 2026 gilt dann eine Beschäftigungssicherung für die gesamte Belegschaft am Standort Schweinfurt, vorausgesetzt das Produktionsvolumen und die Umsatzrendite der Schweinfurter Werke bleiben über den vereinbarten Mindestwerten." Das Ziel sei eine Reduzierung der jährlichen Schweinfurter Standortkosten um 100 Millionen Euro.

Bereits in den vergangenen Jahren hatte SKF energische Einsparprogramme angekündigt. Zuletzt einigten sich Arbeitgeber und Betriebsrat im April 2019 auf ein sogenanntes "Spar- und Zukunftsprogramm". Der Betriebsratsvorsitzende Norbert Völkl erklärt zur Einigung: "Ich bin sehr froh, dass uns die Einigung gelungen ist. Ein bedeutender Punkt ist die Beschäftigungssicherung. Damit kann die Belegschaft zuversichtlich nach vorne blicken." Dabei ist der Konzern kein Sanierungsfall, ganz im Gegenteil. SKF gilt als hochprofitabel: Der Umsatz stieg von 2015 bis 2018 um knapp 13 Prozent an (von 75.997 auf 85.713 Millionen Schwedische Kronen – rund 8 Milliarden Euro). Das Betriebsergebnis (EBIT) wuchs im gleichen Zeitraum von 6.968 auf 11.049 Millionen Schwedische Kronen (etwas über 1 Milliarde Euro), also um beinahe 59 Prozent. Das Betriebsergebnis (EBIT) belief sich somit im Jahr 2018 auf rund 12,9 Prozent des Umsatzes.

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