Startseite
04.05.2020
IG Metall/Wirtschaft Aktuell: Lockdown-Folgen heftiger als 2009

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft befindet sich auf einem Rekordtief

Die Weltkonjunktur bricht dieses Jahr heftig ein

Die deutsche Metall- und Elektroindustrie erwartet sinkende Produktion, Export und Beschäftigung

Die weltweite Wirtschaftsleistung wird 2020 um drei Prozent sinken. Im Unterschied zur Weltfinanzkrise 2009 trifft der Einbruch nicht nur die Industrieländer (minus sechs Prozent), sondern auch die Schwellen- und Entwicklungs-länder (minus ein Prozent).

Die sozialen Folgen sind gravierend. Die Arbeitslosenquote im Euroraum wird die Zehnprozent-Marke übertreffen. Nicht nur der deutsche Geschäftsklimaindex, auch die Exporterwartungen der Industrie sind im April auf den niedrigsten jemals gemessenen Wert abgestürzt.

Über 60 Prozent der Unternehmen in der deutschen Metall- und Elektroindustrie erwarten in den nächsten drei Monaten einen Rückgang der Produktion und über 30 Prozent rechnen mit einer rückläufigen Beschäftigung. Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit belasten den Konsum, der in den vergangenen Jahren der wichtigste Treiber der deutschen Konjunktur war.

Ein Trost: So gravierend die "Lockdown-Rezession" im Vergleich zur Finanzkrise auch sein mag: Die "Große Depression" (1929 bis 1939) wird wohl ihren Platz in der Geschichte als längste und heftigste behalten. Vom Ausbruch der Krise bis zum Tiefpunkt sank damals die Industrieproduktion in den Vereinigten Staaten um 46,8 und in Deutschland um 41,8 Prozent. Entscheidend für die Rückkehr zum Vorkrisenniveau wird sein, wie entschlossen mit Konjunkturprogrammen die Nachfrage stimuliert wird und wie solidarisch die internationale Zusammenarbeit koordiniert wird.

Druckansicht