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27.05.2020
IG Metall/Wirtschaft Aktuell: Absturz im 1. Quartal – Stabilisierung im Mai

Obwohl der Shutdown erst Mitte März ausgerufen wurde, ging die Wirtschaftsleistung im gesamten ersten Quartal um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zurück

Absturz des deutschen Bruttoinlandsprodukts im 1. Quartal 2020

Negative Kennzahlen in der deutschen Metall- und Elektroindustrie

Rückläufige Beschäftigtenzahl in der Metall- und Elektroindustrie

In den ersten drei Monaten 2020 gingen vor allem der private Konsum, die Ausrüstungsinvestitionen und der Außenhandel deutlich zurück. Die aktuelle Ausgabe von "Wirtschaft Aktuell" Nr. 06/2020 betrachtet die Entwicklung.

Starke Rezession im ersten Quartal durch Corona-Politik der Bundesregierung

Immer klarer wird dabei das Bild der ökonomischen Verheerungen der Corona-Maßnahmen der Bundesregierung. Das Statistische Bundesamt hat die Zahlen für das erste Quartal 2020 veröffentlicht. Der Einbruch der Wirtschaftsleistung in Deutschland um 2,3 Prozent ist der stärkste Rückgang seit der Weltwirtschaftskrise 2008/2009 und der zweitstärkste seit der deutschen Vereinigung.

Das ganze Ausmaß der Rezession wird aber erst deutlich, wenn man sich klarmacht, dass der Einbruch mit dem gesetzlich angeordneten Shutdown erst Mitte März erfolgte. Die zwei Wochen im März haben gereicht, um das Bruttoinlandsprodukt für das ganze Vierteljahr so stark schrumpfen zu lassen. Besonders betroffen waren das Verarbeitende Gewerbe mit minus 6,4 Prozent und Handel, Verkehr, Gastgewerbe mit minus drei Prozent.

Fünfstelliger Arbeitsplatzverlust in der Metall- und Elektroindustrie

Betrachtet man den Stromverbrauch als Konjunktursignal, so wurde der Tiefpunkt der wirtschaftlichen Entwicklung Mitte April 2020 erreicht. Danach zeigt sich eine Stabilisierung. Die Produktion in der deutschen Metall- und Elektroindustrie lag im ersten Vierteljahr 2020 um beinahe neun Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Trotz Kurzarbeit verlor die Metall- und Elektroindustrie seit dem Höchststand im dritten Quartal 2019 beinahe 60.000 Beschäftigte.

Der Verlust wäre ohne die Kurzarbeit noch größer ausgefallen. Im April stieg die Anzahl der angezeigten Kurzarbeit in der M+E-Industrie auf über 1,5 Millionen. Für Deutschland insgesamt hatten bis zum 26. April 751.000 Betriebe Kurzarbeit für bis zu 10,1 Millionen Beschäftigte angemeldet. Die ifo-Geschäftsklima-Erwartungen in der Metall- und Elektroindustrie für die nächsten sechs Monaten verbesserten sich im Mai, vor allem dank positiver Konsumentwicklung. Die Pessimisten überwiegen aber weiterhin.

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