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03.06.2020
Homburg: Kein Home Office für Grenzgänger/innen

Bericht der Saarbrücker Zeitung: Jahrelang hatte sich eine Vertriebsmitarbeiterin bei Schaeffler Homburg die Möglichkeit gewünscht, im Home Office zu arbeiten – doch sie wohnt in Lothringen

Betriebsrat und Vertrauenskörper bei Schaeffler Homburg machen Druck für eine arbeitnehmerfreundliche Grenzgänger-Regelung

Die Saarbrücker Zeitung berichtet aktuell über die Situation der Grenzgängerinnen und Grenzgänger bei Schaeffler in Homburg. Aufgrund der Corona-Situation war – zeitlich befristet – ein Home Office für Beschäftigte im grenznahen Ausland möglich.

Zitiert wird in dem Beitrag eine Vertriebsmitarbeiterin bei Schaeffler in Homburg, die zufrieden war über die unbürokratische Möglichkeit des Home Office zu Beginn der Corona-Krise. Doch seit dem 4. Mai wurde diese Flexibilität vom Standort Homburg zurückgenommen und alle im Ausland lebenden Beschäftigten müssen seitdem wieder im (Großraum-)Büro arbeiten. Dies ist nicht sehr arbeitnehmerfreundlich und auch unter Gesundheitsaspekten fragwürdig.

Das Unternehmen begründet die vorübergehende Home Office-Erlaubnis für Grenzgängerinnen und Grenzgänger mit gesetzlichen Änderungen zwischen der deutschen Bundesregierung und der französischen Nationalregierung im Bereich des Sozial- und Steuerrechts. Diese waren nach Auffassung von Schaeffler Homburg auf die Zeit der Corona-Krise begrenzt. Doch die Regelungen gelten faktisch auch weiterhin, wie in dem Artikel festgestellt wird.

Die betroffenen Beschäftigten mit Grenzgänger-Status haben deshalb kein Verständnis für die Rücknahme der Home Office-Erlaubnis. Betriebsrat und Vertrauenskörper bei Schaeffler in Homburg verlangen bereits seit geraumer Zeit eine flexible, arbeitnehmerfreundliche Regelung des Arbeitgebers für Grenzgängerinnen und Grenzgänger. Gleiches gilt für die Arbeitnehmervertretungen der grenznahen Schaeffler-Standorte Bühl, Herzogenrath und Lahr.

Der Gesamt- und Konzernbetriebsrat verhandelt derzeit mit dem Arbeitgeber über eine praktikable Grenzgänger-Lösung für die zahlreichen Schaeffler-Beschäftigten, die im benachbarten Ausland wohnen, aber kein Home Office machen können. Der Homburger Betriebsratsvorsitzende Salvatore Vicari, zugleich auch stellvertretender Gesamtbetriebsratsvorsitzender, meint: "Es muss doch für einen weltweit aufgestellten Konzern wie Schaeffler in einem zusammenwachsenden Europa möglich sein, eine vernünftige Grenzgänger-Regelung zu finden, wie sie etwa Bosch seit Jahren anbietet."

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