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01.07.2020
Continental überlegt kollektive Arbeitszeitverkürzung

Als Alternative zu Massenentlassungen stellt der Hannoveraner Automobilzulieferer Continental die Kürzung der Arbeitszeiten in den Raum

Continental-Chef Dr. Elmar Degenhart (Foto: Continental AG)

Die sich ankündigende schwere Rezession in der Automobilindustrie führt zu politischen Gegenmaßnahmen, aber auch öffentlichen Debatten: Wie kann die Wirtschaft wieder "anspringen"? Wir kann man Massenentlassungen vermeiden?

Bisher steuern die Autohersteller und -zulieferer mit dem Abbau von Arbeitszeitkonten und Kurzarbeit dagegen. Der Continental-Chef Dr. Elmar Degenhart schlug nun eine kollektive Arbeitszeitverkürzung vor, ähnlich wie 1994 mit der 28,8-Stunden-Vertrag beim ebenfalls niedersächsischen Volkswagen-Konzern. Die betroffenen Belegschaften müssten sich allerdings auf Lohneinbußen entsprechend der abgesenkten Arbeitszeit einstellen.

Der Conti-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart hatte unlängst bei einem länger anhaltenden Nachfrageeinbruch aufgrund der Corona-Krise mit drastischen Folgen für die gesamte Autoindustrie gewarnt. Er hatte die aktuelle Situation mit der Weltwirtschaftskrise 1929 verglichen und die Politik aufgefordert, energisch gegensteuern. "Was wir als Unternehmen brauchen, ist ein neuer kollektiver und branchenübergreifender Ansatz hinsichtlich der Flexibilität bei den Arbeitszeiten", sagte Continental-Personalvorstand Dr. Ariane Reinhart dem Handelsblatt. Dank der weitsichtigen Zusammenarbeit von Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften gebe es die Option, die Arbeitszeit abzusenken. "Neu aber ist der Umfang des Bedarfs", sagte Reinhart.

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